Essen mit Zukunft
Wir alle wissen: Was wir essen, beeinflusst Klima, Umwelt sowie unsere Gesundheit. Vor allem der zu hohe Fleischkonsum wirkt sich negativ aus. Wir essen 2.5 Mal mehr Fleisch, als der Bund empfiehlt. Wenn wir auf eine pflanzliche Ernährung setzen, tun wir viel für unser Klima, unsere Umwelt und Gesundheit.
Um dies zu tun, braucht es ein entsprechendes Angebot im Detailhandel. Bei den meisten Schweizer Detailhändlern gibt es diesbezüglich Nachholbedarf! Denn das Angebot von Tierprodukten ist im Vergleich zu pflanzlichen Alternativen um ein Vielfaches grösser.
Wer sich dazu entschieden hat, weniger Tierprodukte zu essen, weiss wie Coop und Migros das erschweren. Die pflanzlichen Alternativen verstecken sich auf Randplätzen. Die veganen Joghurts stehen beispielsweise ganz oben im Kühlregal. Überall im Geschäft springen einem stattdessen die Rabattschilder in die Augen. 33 Prozent Rabatt auf die Lachsfilets, 50 Prozent auf das Hühnergeschnetzelte. Pflanzliche Alternativen sind kaum vergünstigt.
Unsere Vision
Der zukunftsfähige Detailhandel muss es den Konsument:innen einfach machen, umweltbewusst einzukaufen. Pflanzliche Produkte sollten gut sichtbar auf Augenhöhe platziert sein. Anstelle von Rabattschlachten auf Billigfleisch, braucht es faire Preise für alternative Produkte und pflanzliche Proteine. Zudem sollte der Detailhandel Werbung für Tierprodukte stoppen.
Dass das geht, beweist der zweitgrösste Detailhandel in Holland. Der holländische Supermarkt «Jumbo» hat sämtliche Werbung für Fleischprodukte gestoppt. Schon 2025 soll die Hälfte der Proteine, die sie verkaufen, pflanzlich sein.
Leere Versprechen von Coop und Migros
In der Schweiz sind wir noch weit davon entfernt. Zwar versprechen Migros und Coop in ihren Klimazielen Netto-Null bis 2050, aber wenn die Detailhändler weitermachen wie bisher, erreichen sie ihre Klimaziele nicht.
Der Klima-Fussabdruck von Coop und Migros ist riesig: Knapp ein Drittel des gesamten Schweizer Klima-Fussabdrucks geht über den Ladentisch der beiden Detailhändler.
Tierprodukte sind für einen grossen Teil davon verantwortlich. Würde Coop keine Tierprodukte mehr verkaufen, sänke sein Klimafussabdruck um knapp die Hälfte, bei der Migros um bis zu 43 Prozent. Erfahre mehr.
Migros Megaschlachthof Micarna
Micarna, ein Tochterunternehmen der Migros-Gruppe will in St-Aubin im Kanton Freiburg einen riesigen Geflügelschlachthof bauen. Die Migros-Gruppe will den Geflügelschlachthof auf dem AgriCo-Gelände bauen.
Das AgriCo-Gelände bezeichnet sich als ein Gelände, welches eine wichtige Rolle bei den Innovationen im Lebensmittelsektor spielt. Allerdings würden dort jährlich 30 bis 40 Millionen Hühner getötet, sollte ein industrieller Schlachthof gebaut werden. Im Vollbetrieb 76 Hühner pro Minute zu schlachten ist nicht gerade innovativ – auch wenn die Ausrüstung dazu neu ist.
Um dieses umwelt- und klimaschädliche Projekt zu verhindern, hat Greenpeace Schweiz gemeinsam mit Bewohner:innen aus der Region im Dezember 2022 Einspruch gegen die eigens zur Vorbereitung des Schlachthofs vorgenommenen Änderungen der Ortsplanung (OP) eingereicht. Greenpeace kämpft zudem gerichtlich, um den Verkaufsvertrag zwischen Migros und dem Kanton Fribourg einzusehen. Zum Faktenblatt.
Auch die Politik muss eingreifen
Bis 2050 möchte der Bund den Klima-Fussabdruck der Ernährung gegenüber 2020 um mindestens zwei Drittel reduzieren. Dazu müssen deutlich weniger Tierprodukte konsumiert werden. Gleichzeitig fliessen über 55 Prozent der staatlichen Absatzfördergelder in Tierprodukte. Nur 5 Prozent werden für Gemüse, Früchte, Getreide und Kartoffeln eingesetzt.
Das heisst, der Verkauf von Tierprodukten wird jährlich mit rund 40 Millionen Franken Steuergeldern gefördert. Doch gerade diese Produkte tragen zur Klimaerhitzung bei. Zudem gefährden sie die Biodiversität.
Für die Herstellung dieses «Schweizer» Fleisches wird eine grosse Menge an Kraftfutter importiert. Diese sind für einen grossen Teil des Stickstoffüberschusses verantwortlich und gefährden Böden, Gewässer und Biodiversität.
Dieses Fleisch wird dann unter dem Label «Schweizer Fleisch» oder «Suisse Garantie» verkauft. Dieser Unsinn sollte nicht mit dem Geld der Bürger:innen finanziert werden.