Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates (WAK-N) hat heute die Forderungen der 2021 eingereichten Petition «Keine Steuergelder für Werbemärchen» von Greenpeace Schweiz abgelehnt. Die Vermarktung von Tierprodukten wird weiterhin mit Steuergeldern subventioniert – zu Lasten der Umwelt und des Klimas. 

Alexandra Gavilano, Expertin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz, sagt:

«Die Politik muss ihre Verantwortung wahrnehmen und der Klima- und Biodiversitätskrise entsprechend handeln. Das tut sie mit der heutigen Entscheidung bei weitem nicht. Es ist entscheidend, dass der Bund und die Branchenverbände einer Überarbeitung der Leitlinien des Absatzförderungssystems zustimmen. Dieses sollte eine Landwirtschaft fördern, welche an die in der Schweiz verfügbaren natürlichen Ressourcen angepasst ist. Das ist in Artikel 104a der Bundesverfassung verankert. Es gilt nun diesen Artikel umzusetzen, wobei gerade die Absatzförderung im gegenwärtigen Modell kontraproduktiv ist.»

«Mit der Ablehnung unserer Anträge fördert die Schweiz die Vermarktung von Tierprodukten als Lebensmittel weiterhin mit rund 40 Millionen Franken pro Jahr. Diese Produkte tragen zur globalen Erwärmung, zur Umweltzerstörung und zur Umweltverschmutzung bei. Weiterhin Futtermittel zu importieren, um Tiere zu füttern, die dann unter dem Label «Schweizer Fleisch» oder «Suisse Garantie» verkauft werden, ist Unsinn. Dieser darf nicht mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger finanziert werden.»

«Der Bundesrat hat die Bundesverwaltung beauftragt, bis Ende 2024 in einer Studie zu untersuchen, inwiefern sich die Absatzförderung für Tierprodukte negativ auf die Biodiversität auswirkt. Die WAK-N hat die Möglichkeit verpasst, diesen Auftrag um die Klimawirkung der Absatzförderung zu erweitern.»

«Es ist an der Zeit, dass das Parlament erkennt, wie dringend ein Wandel zu einer nachhaltigen und gerechten Landwirtschaft ist. Unsere Regierung muss eine ökologische, standortangepasste Landwirtschaft fördern. Dazu gehört auch mehr Ackerland, auf welchem Pflanzen direkt für die menschliche Ernährung angebaut werden. Damit würde sie Ernährungsgerechtigkeit für alle fördern.»

Kontakt

  • Alexandra Gavilano, Expertin für nachhaltige Ernährungssysteme, +41 44 447 41 38, [email protected]