Vom 29. Mai bis 2. Juni findet in Paris die nächste Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommen statt. Greenpeace ruft die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf, ein ehrgeiziges Abkommen zu verhandeln, welches die Produktion und Verwendung von Plastik einschränkt – und letztlich das Plastikzeitalter beendet.
Die Plastikverschmutzung ist zu einer globalen Krise geworden. Plastik schädigt die menschliche Gesundheit, beschleunigt soziale Ungerechtigkeit, zerstört die Artenvielfalt und heizt die Klimakrise an. Eine solche globale Krise erfordert eine global koordinierte Lösung, wie ein Plastikabkommen.
Nächste Woche findet in Paris die zweite zwischenstaatliche Verhandlungsrunde (INC-2) für ein solches globales Plastikabkommen statt. An der Verhandlung nehmen Mitgliedstaaten der UN und nichtstaatliche Interessengruppen wie Nichtregierungsorganisationen (NGO), Wissenschaftler:innen, Gewerkschaften teil. Das Stimmrecht haben jedoch die Mitgliedstaaten.
Gemeinsam mit mehr als 150 Organisationen und Wissenschaftler:innen hat Greenpeace Anfang Woche in einem offenen Brief an das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass das globale Plastikabkommen nicht durch die Einflussnahme der fossilen und petrochemischen Industrie gefährdet wird.
Schweizer Delegation mit grossen Ambitionen
Greenpeace setzt sich gemeinsam mit der Bewegung Break Free From Plastic bei den Vereinten Nationen für ein starkes, rechtlich verbindliches globales Plastikabkommen ein. Denn die Mitgliedstaaten zeigen sehr unterschiedliche Ambitionen: Während ölproduzierende Staaten wie Saudi-Arabien Scheinlösungen wie chemisches Recycling propagieren, setzen sich die Länder der High Ambition Coalition für eine Begrenzung der Plastikproduktion ein.
Als Teil der High Ambition Coalition gehört die Schweiz zu den Ländern, die sich für ein ehrgeiziges Plastikabkommen einsetzen. Joëlle Hérin, Konsum- und Kreislaufwirtschaftsexpertin bei Greenpeace Schweiz sagt: «Wir begrüssen die Position der Schweiz und ermutigen die delegierten Personen, einen sozial gerechten und inklusiven Übergang zu einer CO2-armen, abfallfreien und auf Wiederverwendung basierenden Wirtschaft sicherzustellen».
Ein starkes, wirksames und ehrgeiziges globales Plastikabkommen muss:
- Die Plastikverschmutzung von der Produktion bis zur Entsorgung beenden, um die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen.
- Die Plastikproduktion begrenzen und schrittweise reduzieren.
- Einen sozial gerechten Wandel zu einer CO2-armen, abfallfreien und mehrwegbasierten Wirtschaft sicherstellen
- Auf den Menschenrechten und Gerechtigkeit basieren, Ungleichheiten abbauen und die menschliche Gesundheit priorisieren.
Mehr Informationen
- Greenpeace-Medienbriefing zur zweiten Verhandlungssitzung (English)
- Sackgasse Plastikrecycling: ein Positionspapier
- Informationen zu Medienanlass in Paris: Am Samstag, 27. Mai 2023, wird Greenpeace International zusammen mit dem Künstler und Aktivisten Benjamin Von Wong, eine 5 Meter hohe Kunstinstallation mit dem Namen #PerpetualPlastic Machine am Ufer der Seine enthüllen. Sprechen werden neben Benjamin Von Wong auch eine Greenpeace-Campaignerin aus den Philippinen und eine Aktivistin für Umweltgerechtigkeit, die neben einer petrochemischen Anlage lebt. Sie werden von der Schauspielerin und Aktivistin Shailene Woodley begleitet. Ebenfalls vor Ort sein wird Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz.
Kontakt
- Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft, Greenpeace Schweiz
+41 79 256 32 65, [email protected] - Medienstelle Greenpeace Schweiz
+41 44 447 41 11, [email protected] - Angelica Carballo Pago, Global Plastics Media Lead, Greenpeace USA
+63 917 112 4492, [email protected] (English)