Eine neue Greenpeace-Recherche zeigt: 75 Hyundai-Bagger sind im Amazonas-Regenwald auf der Suche nach Gold im Einsatz. Der illegale Bergbau vergiftet Flüsse und Land. Er stellt eine existentielle Bedrohung für die Lebensgrundlage der dort lebenden indigenen Völker dar.
Zunahme des illegalen Bergbaus seit 2019
Der illegale Bergbau in den indigenen Gebieten hat sich unter der Regierung Bolsonaros explosionsartig ausgeweitet. Zwischen 2019 und 2021 war die durch den Bergbau zerstörte Fläche auf indigenem Land im Durchschnitt 202% grösser als in den zehn Jahren zuvor. Im Jahr 2021 hatte der Bergbau bereits 212.504 Hektar zerstört.
Neben den politischen Voraussetzungen war auch der Einsatz von Baggern wie diejenigen von Hyundai entscheidend für die Zunahme. Die Bagger können in wenigen Stunden eine Arbeit erledigen, die von Hand Wochen dauern würde.
Ein lukratives Geschäft auf Kosten von Umwelt und Bevölkerung
Der Verkauf und die Wartung der Maschinen ist ein lukratives Geschäft für Händler wie Hyundai. Die heute veröffentlichte Recherche von Greenpeace Ostasien enthält Aussagen eines Vertragshändlers von Hyundai aus einem Interview mit einem lokalen TV-Sender. Er habe Hyundai «überzeugt zu investieren», obwohl die Region für illegalen Bergbau berüchtigt ist.
75 Bagger von Hyundai in die Zerstörung involviert
176 Bagger wurden zwischen 2021 und 2022 in den indigenen Gebieten der Yanomami, Munduruku und Kayapó, identifiziert. Diese Regionen sind am stärksten vom illegalen Bergbau betroffen. 75 der Bagger waren von HD Hyundai Construction Equipment (HD HCE).
Die Maschinen befinden sich nur gut 15 km von den Yanomami-Gruppen entfernt, die in freiwilliger Isolation leben. Der Bergbau gefährdet das gesamte ökologische Gleichgewicht, das für die Existenz dieser Gruppen notwendig ist: Begegnungen mit den Bergleuten in den indigenen Gebieten können gewalttätig und sogar tödlich enden. Das im Bergbau verwendete Quecksilber vergiftet die Flüsse und das Land, das die Indigenen zum Fischen und zum Anbau von Nahrungsmitteln nutzen. Mitarbeitende im Bergbau übertragen verschiedene Krankheiten, denen die Indigenen normalerweise nicht ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Malaria. Allein im Jahr 2022 gab es im Land der Yanomami 11’530 bestätigte Fälle von Malaria.