Greenpeace-Aktivist:innen haben nördlich der Kanarischen Inseln eine Shell-Bohrplattform besetzt. Sie protestieren mit ihrer Aktion gegen die Gewinnung fossiler Brennstoffe. Ihre Forderung an Shell: «Hört auf zu bohren, fangt an zu zahlen».

Fotos und Videos sind in der Greenpeace Media Library verfügbar (wird laufend aktualisiert)

Aktivist:innen von Greenpeace International haben nördlich der Kanarischen Inseln eine Shell-Öl- plattform besetzt. Sie nutzten Schlauchboote und tragbare Leitern, um an Deck des 51’000-Tonnen-Frachters White Marlin zu gelangen, der die Shell-Bohrplattform von China in die Nordsee transportiert.

Mit der Besetzung protestieren sie gegen die von Shell und der Industrie für fossile Brennstoffe verursachte Klimakrise. Sie fordern eine faire Entschädigung für Klimaschäden: «Hört auf zu bohren, fangt an zu zahlen».

Shell wird in den nächsten Tagen die aktuellen Geschäftszahlen mit einem hohen Gewinn veröffentlichen. Hauptgrund sind die gestiegenen Öl- und Gaspreise als Folge des Krieges von Russland gegen die Ukraine.

«Shell muss für die Schäden zahlen»

«Es ist nicht akzeptabel, dass Konzerne wie Shell unbehelligt Milliarden von Dollars mit der Zerstörung unserer Zukunft verdienen. Das muss aufhören. Shell muss für die durch seine Geschäfte verursachten Schäden zahlen,» sagt Georg Klinger, Klimaexperte von Greenpeace Schweiz.

Die Weltklimakonferenz in Ägypten hat im vergangenen November beschlossen, dass Industriestaaten mit historisch hohen CO2-Emissionen einen weltweiten Fonds aufsetzen, um daraus Entschädigungen für klimabedingte Schäden und Verluste zu finanzieren.

Greenpeace fordert, dass Konzerne wie Shell, die über Jahrzehnte mit der Ausbeutung klimaschädlicher Rohstoffe viel Geld verdient hat, angemessen in diesen Fonds einzahlen.

Auf längeren Protest vorbereitet

Die zwei Aktivisten und zwei Aktivistinnen stammen aus Argentinien, der Türkei, Grossbritannien und den USA. Zwei weitere Aktivisten schafften es nicht auf die Plattform, darunter Yeb Saño, der frühere Chefunterhändler der philippinischen Uno-Klima-Delegation und heutige Geschäftsführer von Greenpeace Südostasien.

Begleitet werden die Aktivist:innen bei ihrem friedlichen Protest vom Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise. Sie sind darauf vorbereitet, länger auf der Plattform auszuharren.

Shell plant mit der Plattform, acht neue Bohrlöcher im Nordsee-Ölfeld Penguins auszubeuten. Shell könnte so bis 2044 täglich 45’000 Barrel Öl herausholen. Bei der Verbrennung entstünden bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 – mehr als Norwegen in einem Jahr ausstösst.


Kontakte:
Die Greenpeace-Aktivist:innen auf der Shell-Ölplattform stehen für Interviews zur Verfügung.
Emily Davies, Mediensprecherin Greenpeace UK, +44 7870 260 213,
[email protected]

Greenpeace International Mediendesk, +31 (0)20 718 2470 (24 Stunden erreichbar), [email protected]

Roland Gysin, Mediensprecher Greenpeace Schweiz, 044 447 41 17, [email protected]