Tech-Unternehmen wie Google – mit rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zürich – arbeiten in ihren Betrieben mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. Ihre Lieferketten werden aber immer noch hauptsächlich durch Kohle, Gas und Öl angetrieben. Das belegt eine neue Studie von Greenpeace East Asia und der amerikanischen Umweltorganisation Stand.earth.
Xueying Wu, Kampagnenleiterin von Greenpeace Ostasien, kommentiert:
«Tech-Marken wie Google und Amazon haben Fortschritte bei der Ökologisierung ihrer eigenen Betriebe gemacht. Ihre Lieferketten in Asien blieben jedoch sehr umweltschädlich. Zulieferer, die Komponenten für unsere Handys und Computer herstellen, wie TSMC und Samsung Electronics, verwenden hauptsächlich Strom, der aus Kohle und anderen fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Firmen wie Google und Amazon reden viel über Klimaschutz, aber in Wirklichkeit ist ihr CO2-Fussabdruck in der Lieferkette immer grösser geworden. Die Hersteller von Unterhaltungselektronik müssen ihren Zulieferern Anreize und Unterstützung bieten, um auf erneuerbare Energien umzusteigen.»
Google beschäftigt in Zürich aktuell rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Autoren der neuen Studie bewerteten die Dekarbonisierungsbemühungen von 10 der weltweit führenden Unterhaltungselektronikmarken und 14 ihrer grössten Zulieferer. [1]
Im Jahr 2021 betrug der Stromverbrauch aller bewerteten Unternehmen über 170’000 Gigawattstunden (GWh) Zum Vergleich: Laut dem Verband der Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen betrug der hiesige Stromverbrauch im selben Jahr gut 58 000 GWh.
Die wichtigsten Studien-Ergebnisse:
– Die Zulieferer von Google Microsoft und anderen grossen Marken der Unterhaltungselektronik sind stark auf fossile Brennstoffe angewiesen. Die Studienautoren untersuchten 14 der grössten Zulieferer grosser Unterhaltungselektronikmarken. Sie stellten fest, dass nur 4 von ihnen einen Anteil an erneuerbaren Energien von über 10 Prozent angegeben haben. Im Jahr 2021 lag der Medianwert für den Einsatz erneuerbarer Energien bei allen 14 Lieferanten bei 5 Prozent.
– Im Jahr 2020 verpflichtete sich Microsoft, seine Emissionen, einschliesslich der Lieferkette, innerhalb eines Jahrzehnts, um über die Hälfte zu reduzieren. Im folgenden Jahr stiegen die Emissionen in der Lieferkette von Microsoft um 23 Prozent.
– Apple ist das einzige grosse Technologieunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, seine Lieferkette zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Das Unternehmen hat erhebliche Fortschritte gemacht. Allerdings hat Apple keine detaillierten Energie- und Emissionsdaten für seine Lieferkette offengelegt.
– TSMC und SK Hynix sind zwei Halbleiterhersteller, die Apple und Microsoft beliefern. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil an erneuerbaren Energien bescheidene 9 bzw. 4 Prozent. Im Gegensatz dazu haben Apple und Microsoft in ihren eigenen Betrieben 100 Prozent erneuerbare Energie erreicht.
– Die Emissionen der wichtigsten Halbleiterhersteller nehmen zu. Seit 2019 sind die Emissionen von Samsung Electronics (+26,1 Prozent), TSMC (+17,5 Prozent), Intel (+13,5 Prozent) und SK Hynix (+11,7 Prozent) gestiegen. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Apple, Microsoft und Google.
«Alle Elektronikmarken, einschliesslich der Zulieferer, müssen bis 2030 100 Prozent erneuerbare Energien einsetzen. Unterhaltungselektronikmarken sollten von ihren Zulieferern verlangen, dass sie sich Ziele für erneuerbare Energien und Emissionsreduzierungen setzen. Sie müssen Anreize schaffen, um sicherzustellen, dass diese Ziele erreicht werden.» Das sagt Gary Cook, Direktor der globalen Klimakampagne von Stand.earth.
Studie (in Englisch) und zusätzliche Medieninfos
Anmerkungen
[1] Samsung Electronics ist eine grosse Marke für Unterhaltungselektronik und ein Halbleiterhersteller. Aus diesem Grund erscheint das Unternehmen in der Studie sowohl in der Kategorie der Unterhaltungselektronikmarken als auch in der Kategorie der Zulieferer.
Kontakte
Erin Newport, Internationale Kommunikationsbeauftragte, Greenpeace Ostasien, +886 958 026 791, [email protected]
Emily Pomilio, Unternehmenskampagnen, Stand.earth, +1 480 286 0401, [email protected]
Roland Gysin, Medienstelle Greenpeace Schweiz, 044 447 41 17, [email protected]