Die Nagra hat entschieden: Sie möchte in der Standortregion Nördlich Lägern (AG/ZH) ein Lager für radioaktiven Abfall bauen. Dies bestätigte die Sprecherin des Bundesamtes für Energie gegenüber SRF News.
Greenpeace-Atomexperte Florian Kasser kommentiert den Standortentscheid der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) für ein Atom-Langzeitlager:
«Auch nach dem Nagra-Entscheid bleiben viele Fragen offen. Weiterhin unklar ist zum Beispiel, wie ausreichend dicht die vorgesehenen Schutz-Barrieren langfristig sind. Auch weiss niemand, ob und wie der Lagerstandort für künftige Generationen gekennzeichnet werden soll.
Es gibt weltweit keine Erfahrungswerte über die Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atommüll. Am weitesten fortgeschritten ist das Projekt in Onkalo (Finnland). Dieses Langzeitlager ist jedoch erst im Bau. Es wurde noch kein einziger Brennstab eingelagert.
Die bisherigen Erfahrungen mit Langzeitlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle – mit entsprechend geringeren Sicherheitsanforderungen – sind nicht ermutigend: Der Standort in Asse (Deutschland) und das Langzeitlager WIPP in den USA haben sich als untauglich erwiesen. Beide Endlager sind radioaktiv kontaminiert.
Greenpeace fordert die Nagra auf, zu solchen Fragen transparent und ehrlich zu kommunizieren. Der Standortentscheid stellt nur einen kleinen Fortschritt dar. Die Langzeitlagerung von Atommüll wird noch Generationen beschäftigen.»
Kontakt
Florian Kasser, Atomexperte Greenpeace Schweiz, [email protected], 044 447 41 23
Medienstelle Greenpeace Schweiz, [email protected], 044 447 41 17