Das Greenpeace-Schiff Beluga legt heute nach vielen Jahren wieder in Basel an — erst zum dritten Mal überhaupt. Mit nach Basel kommen – mit einem separaten Schiff – ein riesiges, von einem niederländischen Künstler geschaffenes, drachenähnliches Monster aus Nestlé-Verpackungsmüll sowie zusätzliche Nestlé-Plastikverpackungen, die zuvor in den Philippinen aus dem Meer gefischt oder bei Strandreinigungen eingesammelt wurden. Medienschaffende sind herzlich zu unseren Aktivitäten eingeladen.
90 Prozent des weltweit hergestellten Plastiks wurde nicht rezykliert oder kann nicht rezykliert werden. In vielen ärmeren Weltregionen wird dies zu einem grossen Problem auch für die Kommunen. Froilan Grate, Direktor einer lokalen NGO, die sich gegen die Überflutung mit Einwegplastik engagiert, sagt dazu: «Durch Mülltrennung, lokale Kompostierung und Recycling können die Gemeinden und Städte auf den Philippinen ihren Müll um bis zu 80 Prozent reduzieren. Doch auch die stärksten Bemühungen reichen nicht aus, um auf 100 Prozent zu kommen. Ein Teil des Mülls kann weder kompostiert noch rezykliert werden. Die Gemeinden fragen uns, warum sie die Verantwortung dafür übernehmen sollen, und nicht die Firmen, die den Müll verursachen.»
Nestlé produzierte letztes Jahr 1,7 Millionen Tonnen Plastik. Tendenz steigend. Das heisst: Das Plastik-Monster wird immer grösser. Der Schweizer Lebensmittelkonzern ist bei verschiedenen Marken-Audits weltweit als einer der drei grössten Plastikverschmutzer identifiziert worden. «Nestlé hat inzwischen zwar immerhin erkannt und eingestanden, dass sich die Welt in einer Plastikkrise befindet, und dass Recycling das Problem allein nicht lösen kann. Es fehlen aber klare Plastikreduktionsziele und Transparenz über den genauen Plastik-Fussabdruck», sagt Yves Zenger, Mediensprecher bei Greenpeace Schweiz. «Und auch die angekündigte Umlagerung zu anderen Einweg- bzw. Wegwerfverpackungen wird das Problem nicht lösen, sondern nur verschieben. Papierverpackungen brauchen Zellstoff, dafür werden klimarelevante Urwälder abgeholzt und Mono-Plantagen angebaut. Auch Bioplastik verbraucht wertvolle Ressourcen und löst sich im Wasser zum Teil ebenfalls kaum auf.»
Greenpeace fordert Nestlé und auch andere Konsumgüter-Firmen auf, ihren detaillierten Plastik- und Verpackungs-Fussabdruck transparent zu machen und konkrete Ziele und Massnahmen zur Reduktion von Einwegverpackungen umzusetzen. Nur alternative Mehrweg-Liefersysteme können den Teufelskreis von Verschwendung und Verschmutzung durchbrechen.
Falls Sie die Schiffe bei der Einfahrt beim Hotel Drei Könige/Schifflände schon filmen oder fotografieren möchten: Das riesige Plastik-Monster kommt schätzungsweise heute um 13 Uhr an, die Beluga etwa um 16 Uhr (ohne Gewähr). Sie sind herzlich eingeladen zu einer Medien-Schiffsführung und einer inhaltlichen Diskussion über den Themenkreis Einwegverpackungen und Plastikmüll, und zwar morgen Samstag um 11 Uhr (Open Boat bis 13 Uhr).
Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten werden das Plastikmonster in Basel übernehmen und mit diesem durch die Schweiz touren, um möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Der Auftakt dieser Tour bzw. Stafette macht mit einem bewilligten Monster-Umzug die Greenpeace-Regionalgruppe Basel, und zwar übermorgen Sonntag um 12.00 Uhr auf der Rhyterasse. Sie sind auch dazu herzlich eingeladen. Mit dabei ist eine künstliche Meeresschildkröte, die an die verheerenden Folgen der Plastikverschmutzung für die Meeresbewohner erinnert.
Weitere Informationen: www.greenpeace.ch/plastik
Foto- und Videodatenbank zum freien Download (unter Angabe des Copyrights):
media.greenpeace.org
Medienkontakte:
Yves Zenger, Mediensprecher Greenpeace Schweiz, +41 78 682 00 91
Für den Umzug in Basel: Zoë Roth, Mediensprecherin Greenpeace-Regionalgruppe Basel, +41 79 921 72 67