Medienmitteilung der Klima-Allianz Schweiz, zu der auch Greenpeace Schweiz gehört
Die Schweizerische Nationalbank befördert eine katastrophale Temperaturerwärmung von 4-6 Grad. Dies steht im Widerspruch zu den eigenen Anlagerichtlinien, die Investitionen in Unternehmen ausschliessen, die systematisch gravierende Umweltschäden verursachen. Anlässlich der Generalversammlung vom 27. April fordert die Klima-Allianz einen Klima-Stresstest und veröffentlicht konkrete Empfehlungen, wie die Stabilität des Finanzsystems und das Klima geschützt werden könnten.
Die Aktienanlagen der Nationalbank sind für mehr als der jährliche CO2-Ausstoss der gesamten Schweiz verantwortlich und befördern eine Temperaturerwärmung von 4 bis 6 Grad. Die Treibhausgasemissionen stammen schwergewichtig von den Kohle- Erdöl- und Erdgas-Firmen. Mit ihrem Geld finanziert die Nationalbank Exploration, Erschliessung und Förderung neuer Vorkommen fossiler Brennstoffe. Dies belegt auch eine neue Studie der Artisans de la Transition in Zusammenarbeit mit Fossil-Free, die am Dienstag 24. April veröffentlicht wird.
Die Nationalbank weicht bis heute der Frage nach Klimarisiken aus, obwohl die Schweiz das Pariser Klimaabkommen letztes Jahr ratifiziert hat. Neben der Minderung der Treibhausgasemissionen und der Stärkung der Adaptation an den Klimawandel legt der Vertrag als dritten, gleichwertigen Pfeiler die Umlenkung der Finanzflüsse fest, damit das Ziel einer Erwärmung von deutlich unter 2 Grad eingehalten werden kann.
«Die Nationalbank muss den Finanzplatz Schweiz einem Klima-Stresstest unterziehen», erklärt Christian Lüthi, Geschäftsleiter der Klima-Allianz Schweiz. «Je später die Nationalbank wirksame Massnahmen ergreift, desto plötzlicher kann es zu einer Krise des Schweizer Finanzsystems kommen.»
Die Klima-Allianz, ein Zusammenschluss von 73 Organisationen aus den Bereichen Umwelt-, Entwicklungs- und Sozialpolitik, hat konkrete Empfehlungen veröffentlicht, wie die Nationalbank die Stabilität des Schweizer Finanzsystems und das Klima schützen kann.
«Ohne die Dekarbonisierung der Nationalbank ist das Pariser Klimaabkommen nicht umsetzbar», so Christian Lüthi. Bereits haben die Europäische Zentralbank sowie acht Zentralbanken und Aufsichtsbehörden von England, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden, China, Singapur und Mexiko erklärt, ihre Führungsrolle beim Klimaschutz wahrzunehmen.
Weitere Informationen sowie die konkreten Empfehlungen zu Klimarisiken an die Schweizer Nationalbank finden Sie auf der Website der Klima-Allianz.
Für Rückfragen
Christian Lüthi, Geschäftsleiter Klima-Allianz Schweiz, +41 76 580 44 99
Sandro Leuenberger, Projektverantwortlicher, Klima-Allianz, +41 79 941 30 19