Die Klimakonferenz in Bonn geht heute mit ernüchternden Resultaten zu Ende. Obwohl beim Regelbuch zur Umsetzung des Pariser Klimavertrags kleinere Fortschritte zu verzeichnen sind, ist nicht einmal ein reiches und besonders betroffenes Land wie die Schweiz bereit, beim Klimaschutz energischer und schneller voranzugehen.
«Die diesjährigen Extremereignisse wie in Bondo hätten die Schweiz in Bonn eigentlich dazu animieren müssen, sich für verwundbare Staaten wie die Fidschi-Inseln in die Bresche zu werfen», so der Klimaexperte von Greenpeace Schweiz, Georg Klingler. «Passiert ist aber bei der Finanzierung von Anpassungsmassnahmen in Entwicklungsländern wenig bis gar nichts. Die angekündigte Verknüpfung der Emissionshandelsysteme zwischen der Schweiz und der EU ist das beste Beispiel für eine wirkungslose Politik, ganz einfach weil es zu viele Zertifikate gibt. Noch schlimmer: Beim zunehmenden Verkehr wird der Bundesrat die CO2-Ziele für Neuwagen sogar aufweichen».
Zivilgesellschaft zieht Klimasünder zur Rechenschaft
Der Geist von Paris blitzte in Bonn kaum auf. Den Staaten fehlten Mut und Enthusiasmus, um das Pariser Abkommen schnell mit Leben zu füllen. Als positiv zu werten ist am Rande der Klimakonferenz in Bonn hingegen die Lebendigkeit der Klimabewegung von Zivilpersonen, SchülerInnen, Wissenschaftlern, Unternehmen und NGO, die sich mit allen Mittel gegen die Klimakrise wehren.
«Sie verklagen die untätigen Regierungen wie in Norwegen, in den USA und in der Schweiz, sorgen für die Veräusserung von fossilen Investitionsgeldern zum Beispiel in der Versicherungsbranche, und arbeiten unermüdlich an der Energiewende», kommentiert Georg Klingler.
Für weitere Auskünfte:
Georg Klingler, Klimaexperte Greenpeace Schweiz,
[email protected], 079 785 07 38
Marco Fähndrich, Medienverantwortlicher Greenpeace Schweiz, [email protected], 079 374 59 73