Mit einer Aktion am Umweltministertreffen der EU in Luxemburg warnte Greenpeace vor dem genmanipulierten Mais von Ciba-Geigy. Auch Grossbritannien äussert klare Bedenken.

Luxemburg. Mit einem grossen Transparent («Ciba’s Genetech Alien: Keep it out of Europe») und einer Aktion vor dem Ministerratsgebäude empfing Greenpeace heute in Luxemburg die EU-Umweltminister. Die EU-Ministerrunde entscheidet über die europäische Marktzulassung für den genmanipulierten Mais von Ciba-Geigy. Greenpeace forderte die Umweltminister auf, den Vorschlag der EU-Kommission auf Marktzulassung abzulehnen. Isabelle Meister, die Gentech-Expertin von Greenpeace erklärte: «Die EU-Kommission will den gefährlichen und unnötigen Gentech-Mais auf den europäischen Markt bringen. Sie vernachlässigt damit nicht nur ihre Pflicht, die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen, sie verstösst auch gegen ihre eigenen Richtlinien 90/220 über die Freisetzung von genetisch veränderten Organismen.» Greenpeace forderte die Umweltminister auf, den Vorschlag der EU-Kommission auf Marktzulassung abzulehnen. Isabelle Meister, die Gentech-Expertin von Greenpeace erklärte: «Die EU-Kommission will den gefährlichen und unnötigen Gentech-Mais auf den europäischen Markt bringen. Sie vernachlässigt damit nicht nur ihre Pflicht, die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen, sie verstösst auch gegen ihre eigenen Richtlinien 90/220 über die Freisetzung von genetisch veränderten Organismen.» Der Gentech-Mais von Ciba-Geigy enthält ein Marker-Gen, das die Resistenz gegen Ampicillin überträgt, einem in der Therapie bei Menschen und Tieren oft verwendeten Antibiotikum. Der Mais ist zudem gegen das Ciba-Geigy-Herbizid «Basta» resistent gemacht worden. Durch den Einbau des Gens eines Bodenbakteriums produziert der Ciba-Mais auch ein Insektizid gegen den Maiszünsler, einen weit verbreiteten Mais-Schädling. Nach Angaben von Ciba-Geigy soll die neue Pflanze in Europa auf über 2 Millionen Hektaren Ackerfläche angebaut werden. «Ciba-Geigy hat eine ungenügende und fehlerhafte Risikobewertung vorgenommen», schreibt Greenpeace. Die toxische Wirkung auf europäische Insekten und Wildtiere sei nicht untersucht worden. Die Ausbreitung auf umliegende Oekosysteme und die toxische Langzeit-Einfluss auf die menschliche Gesundheit seien völlig ungeklärt. «Ciba-Geigy ignoriert die Gefahren einer Uebertragung der Antibiotika-Resistenz auf andere Organismen, insbesondere auf Darmbakterien. Aus diesem Grund hat auch die britische Umweltbehörde empfohlen, den Zulassungsantrag für den Gentech-Mais abzulehnen», erklärte Greenpeace-Sprecherin Isabelle Meister. Greenpeace hat wiederholt auch auf das Allergiegefahr transgener Pflanzen hingewiesen. Amerikanische Studien sprechen von einem «unklaren, unkalkulierbaren und nicht testbaren Risiko». Isabelle Meister: «Die europäischen KonsumentInnen müssen somit als Versuchskaninchen herhalten.»


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