Die Versorgung der Verbraucher mit Gentech-freier Soja ist weiterhin gewährleistet. Ein österreichisches Handelsunternehmen hat die Verträge und die Transportlogistik organisiert, um in den kommenden fünf Jahren die Nachfrage nach Gentech-freien Sojabohnen in Österreich decken zu können. Nach Aussagen des Unternehmens sind auch grössere Lieferungen möglich, von denen auch die Schweizer Soja- und Futtermittelimporteure profitieren können. An einer Pressekonferenz in der Wiener Börse stellen Greenpeace und das Handelshaus Pilstl heute Ihr Konzept vor. Schweizer Interessenten an Gentech-freier Soja können sich bei Greenpeace Schweiz melden.
Zürich/Wien. Obwohl 99 Prozent der weltweiten Ernte nach wie vor natürliche, nicht genmanipulierte Sojabohnen sind, wird Gentech-freies Sojaschrot derzeit zur heiss begehrten Mangelware. Zwar wäre auch in den USA Gentech-freie Soja erhältlich; jedoch sind die notwendigen Lager- und Transportkapazitäten fast vollständig unter der Kontrolle der Branchen-Monopolisten, welche die Trennung verweigern. Um Gentech-freie Importe gegen die Interessen der amerikanischen Marktführer durchzusetzen, die natürliche Soja bewusst mit minimen Mengen der Gentech-Soja vermischen, sind aufwendige Absicherungen und Kontrollen nötig. Dies wäre zu vermeiden gewesen, wären die Behörden der EU – und der Schweiz – nicht vor den erpresserischen Methoden der amerikanischen Gentech-Multis in die Knie gegangen. Junior-Chef Andreas Pilstl ist sich der Herausforderung bewusst: «Die Felder in Brasilien, die Zwischenlager und alle Hafeneinrichtungen sind nur einige der Orte, an denen Soja vermischt werden kann. Um ein seriöser Anbieter zu sein, müssen wir die gesamte Lager-, Transport- und Verarbeitungskette kontrollieren.» Alle Interessenten von Gentech-freier Soja in der Schweiz werden aufgefordert, sich mit Ihren Bestellungen an Greenpeace Schweiz zu wenden – um im internationalen Handel relevante Mengen bestellen zu können, werden nun Sammelbestellungen organisiert. «Die künstliche Verknappung Gentech-freier Soja auf dem Weltmarkt ist absichtlich hergeführt zur Erpressung der kritischen KonsumentInnen», kritisiert Stefan Weber, Koordinator der Gentech-Kampagne bei Greenpeace Schweiz. «Dabei wäre es einfach gewesen, mit Hilfe von Importverboten und Deklarationen eine getrennte Lieferung nach Europa durchzusetzen – dann gäbe es jetzt keinen Engpass für den Import Gentech-freier Sojabohnen!»
Kontakt:
Stefan Weber, Koordinator Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41