Wie wird der Finanzplatz Schweiz klimaverträglicher? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit der Bundesrat. Heute hat er einen Bericht gutgeheissen, der Massnahmen aufzuzeigt, wie die Schweiz ihre Finanzmittelflüsse klimaverträglich ausrichten kann. Und er hat verschiedene Massnahmen beschlossen, damit der Schweizer Finanzplatz bei nachhaltigen Finanzanlagen transparenter wird.
Larissa Marti, Expertin Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz, sagt: «Der Bundesrat anerkennt die Wichtigkeit des Schweizer Finanzplatzes im Kampf gegen die Klimakrise und zeigt mögliche Massnahmen auf, wie der Finanzmarkt nachhaltiger werden kann. Er anerkennt zudem, dass die Finanzinstitute konkreter und ganz gezielt auf die Erreichung der Pariser Klimaschutzziele hinarbeiten müssen. Ebenso ortet er Handlungsbedarf bezüglich Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzprodukten. Dies alles ist positiv zu werten. Doch der Bundesrat verpasst es, das Zepter in die Hand zu nehmen und die als am wirksamsten identifizierten Massnahmen rasch umzusetzen und verbindlich zu erklären. Damit sendet er ein falsches Signal. Die Dringlichkeit der Klimakrise erfordert sofort wirkungsvolle Massnahmen. Der Schweizer Finanzplatz ist den Beweis bisher schuldig geblieben, dass er fähig ist, seine Geschäfte mit dem erforderlichen Tempo freiwillig auf Klimakurs zu bringen. Es braucht eine regulierende Politik.»
Peter Haberstich, Projektleiter Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz, sagt: «Soll der Schweizer Finanzplatz wirklich grün werden und einen substanziellen Teil zur Lösung der Klimakrise beitragen, dann müssen nachhaltige, also mit dem Pariser Klimaabkommen kompatible Investitionen und Finanzierungen zum Standard werden. Alles andere ist Greenwashing. Zudem muss die Politik für die Finanzinstitute verbindliche Zielvorgaben machen, die mit einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad kompatibel sind und einen ambitionierten Emissionsabsenkpfad verfolgen und dabei den Schutz der Biodiversität zu gewährleisten. Gleichzeitig sind umfassende Offenlegungspflichten einzuführen.»
Kontakte
- Larissa Marti, Expertin Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz: +41 44 447 41 15, [email protected]
- Peter Haberstich, Projektleiter Klima und Finanzwirtschaft Greenpeace Schweiz: +41 76 337 44 49, [email protected]
- Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]