Unmittelbar nach der polizeilichen Räumung der Werksgeleise kurz vor Mitternacht wurde der illegale Atommülltransport für die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague unter Polizeischutz durchexerziert. Der Castor-Behälter verliess das Werksgelände um 0.20 Uhr. Greenpeace reicht darum eine Aufsichtsbeschwerde gegen das Bundesamt für Energie (BFE) ein, das die illegalen Transporte trotz hängigem Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft weiter bewilligt.

Leibstadt. Wenige Minuten nach Mitternacht verliess heute der illegale Atommülltransport das Werksgelände des Atomkraftwerks Leibstadt, kurz nach der polizeilichen Räumung der Zufahrtgeleise. Die Aktion wurde von den Greenpeace-AktivistInnen kurz nach Aktionsbeginn vom Verladekran auf die Geleise verlegt, da der Atom-Müll-Behälter bereits beladen und die Strahlung am Behälter zu hoch war. Greenpeace reicht nun eine Aufsichtsbeschwerde gegen das Bundesamt für Energie ein, das für die Bewilligung der Transporte in die Wiederaufarbeitung zuständig ist. Trotz wiederholten Aufforderungen, weitere Bewilligungen zu verweigern, trotz laufendem Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft und Strafanzeige bei der Polizei, halten die Verantwortlichen des Bundes an der bisherigen Politik und damit an der Verseuchung des Nordatlantiks durch Schweizer Atommüll fest. Allein in La Hague werden jährlich über 230 Millionen Liter radioaktive Abwässer ins Meer gepumpt. Das Schweizer Strahlenschutzgesetz verbietet die Lagerung von radioaktivem Müll im Ausland. Damit ist die Einleitung von radioaktiven Flüssigkeiten über das Abwasserrohr der Wiederaufarbeitungsanlagen ins Meer eine eindeutig illegale Entsorgungspraxis. Abwasserproben, deren Einfuhr verboten wurde, haben dies belegt. Greenpeace hatte darum vergangenen November bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen die schweizerischen AKW-Betreiber wegen illegalem Atom-Müll-Export eingereicht. Greenpeace fordert das Bundesamt für Energie auf, sämtliche erteilten Bewilligungen für Atom-Müll-Exporte zu widerrufen und keine neuen Bewilligungen mehr zu erteilen.

Kontakt:

Stefan Füglister, Koordinator der Atom-Kampagne 01 / 447 41 41