Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben sich Greenpeace, die Upländer Bauernmolkerei und die Verbraucher-Zentrale Hessen gegen die Verfütterung von Gentech-Mais ausgesprochen.

Frankfurt am Main. Gentechnisch manipulierter Mais des Schweizer Chemiekonzerns Novartis ist in diesem Jahr erstmals in Deutschland angebaut worden. Er kann zu Lebensmitteln, aber auch zu Tierfutter für Mast- oder Milchvieh verarbeitet werden. Josef Jacobi, Vorstandsvorsitzender der Upländer Bauernmolkerei in Nordhessen, fordert eine eindeutige Kennzeichnung der Novartis-Ernte, um gentechnikfreies Futter für seine Milchbetriebe garantieren zu können. Bisher hält Novartis die Lage der Felder geheim. «Gentech-Mais gehört nicht auf den Acker und nicht ins Tierfutter», sagt Josef Jacobi. «Milch gilt als rundum gesundes Lebensmittel, was man vom Gentech-Mais nicht behaupten kann,» fügt Christiane Schäfer von der Verbraucher-Zentrale hinzu. Der gentechnisch manipulierte Novartis-Mais ist gesundheitlich bedenklich, da er ein Gen enthält, das Antibiotika unwirksam macht. Auf dem Acker oder im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren kann dieses Gen von Bakterien aufgenommen werden. Gefährliche Krankheitserreger könnten dann mit herkömmlichen Antibiotika nicht mehr bekämpft werden. Aus diesem Grund wurde der Anbau von Gentech-Mais in Frankreich letzte Woche bis auf weiteres verboten. Der Schweizer Gentech-Konzern Novartis hat in diesem Frühjahr genmanipuliertes Saatgut für etwa 350 Hektar an Landwirte verteilt. Neben Novartis sind nur die Landwirtschaftsämter und die landwirtschaftlichen Genossenschaften, die das Saatgut vertrieben haben, über die Lage der Anbauflächen informiert. So müssen Milchbauern in Novartis-Mais-Regionen fürchten, dass auch ihre Futtermittel mit Gentech-Körnern verunreinigt werden. «Um die Gefährdung von Umwelt und Verbrauchern zu verhindern, fordern wir SPD und Grüne in Bonn auf, ihr Wahlversprechen zu erfüellen. Der Gentechnik-Mais muss sofort verboten werden», sagt Jan van Aken, Gentechnik-Experte von Greenpeace.


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