Das EU-Parlament beschloss heute, die Richtlinien für den Umgang mit Gentech-Pflanzen klar zu verschärfen: Gentechpflanzen mit Antibiotika-Resistenz-Genen sollen verboten werden, Auskreuzungen auf andere Nutz- oder Wildpflanzen verhindert und die gentechfreie Landwirtschaft vor negativen Auswirkungen geschützt werden. Dieser Entscheid des europäischen Parlamentes ist wegweisend auch für die Schweiz. Greenpeace fordert die Schweizer Behörden auf, dem wissenschaftlich fundierten EU-Verbot zu folgen und die Bewilligungen für die geplanten Freisetzungsversuche in Oftringen und Changins/Bullet zu verweigern.
Strassburg/Zürich. Im November 1998 reichte der Oftringer Chemie-Konzern Plüss-Staufer beim Bundesamt für Wald und Landwirtschaft (BUWAL) den Antrag ein, eine genmanipulierten Maissorte – den pflanzengift- und antibiotikaresistenten T25-Mais von AgrEvo/Hoechst – freisetzen zu dürfen. Im Dezember doppelte die Eidgenössische Forschungsanstalt Changins mit einem Gesuch für den Anbau von Gentech-Kartoffeln nach, die ebenfalls ein Antibiotika-Resistenz-Gen enthalten. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass solche Gentech-Experimente für Umwelt und menschliche Gesundheit riskant sind. Zudem gefährden sie die zunehmend biologisch ausgerichtete Landwirtschaft und bringen einzig den Agro-Chemie-Multis zusätzliche Profite. Mit seinem heutigen Entscheid teilt das Europäische Parlament solche Bedenken – es verschärft die Richtlinien für den Umgang mit Gentech-Pflanzen klar. Der Einsicht der EU-Parlamentarier dürfen sich nun auch die Schweizer Behörden nicht länger verschliessen: Wenn sie dem wissenschaftlich fundierten Entscheid des EU-Parlaments folgen, können sie die geplanten Gentech-Freisetzungsversuche in Oftringen und Changins/Bullet nicht bewilligen.
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Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41