Gentechnisch veränderter Mais kann Schmetterlingen schaden. Das haben Forscher an der Cornell-Universität in Ithaca (US-Bundesstaat New York) im Laborversuch herausgefunden. Die EU-Kommission hat daraufhin das Zulassungsverfahren für Gentech-Mais der Firma Pioneer gestoppt. Greenpeace kritisierte diesen Schritt als unzureichend.

Hamburg. Eine Gruppe von Wissenschaftlern um den Professor John Losey hatte ihre Ergebnisse am Donnerstag im britischen Fachblatt «Nature» veröffentlicht. Bei ihren Experimenten hatten sie festgestellt, dass Larven des Monarchfalters, die mit Pollen von Bt-Mais bestäubte Blätter der Wolfsmilch frassen, verkümmerten oder starben. Der auch in Deutschland angebaute Bt-Mais ist gentechnisch so manipuliert worden, dass er in Blatt- und Stengelgewebe das Gift des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis erzeugt und sich damit vor Insektenfrass schützt, insbesondere vor dem Maiszünsler. Doch das Gift wird auch in die Pollenkörner eingelagert, die mit dem Wind auf die Blätter weit entfernter Pflanzen gelangen. Die EU-Kommission kündigte sofort nach Bekanntwerden des «Nature»-Aufsatzes an, sie werde das Zulassungsverfahren für eine gentechnisch modifizierte Maissorte der US-Firma Pioneer Hi-Bred International aussetzen. Sollten die wissenschaftlichen Komitees der EU und der Mitgliedsstaaten zu dem Schluss kommen, dass die Ergebnisse der Cornell-Studie relevant seien, so der Sprecher von EU-Umweltkommissarin Ritt Bjerregaard, müssten auch die bereits zugelassenen Maissorten von Novartis und Monsanto erneut auf den Prüfstand. Greenpeace gehen die Massnahmen der Europäischen Kommission nicht weit genug. «Nach dem Vorsorgeprinzip müsste der zur Zeit stattfindende Anbau transgener Maissorten in Deutschland und Spanien sofort gestoppt werden», forderte Benny Härlin von Greenpeace International.


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