Ein neues Gentech-Produkt soll unter die Schweizer KonsumentInnen gebracht werden. Es heisst «Powerplay Eiweissriegel» und wird von der Novartis-Tochter Wander vertrieben. Verkauft wird der Gentechriegel mit Werbebriefen im Versandhandel – allerdings ohne die potentiellen KäuferInnen auf die Gentech-Ingredienz aufmerksam zu machen. Erst nach dem Kauf findet man auf der Verpackung – mit rund 1,5 Millimeter kleinen Buchstaben und ohne Lupe kaum lesbar: «Lecithin (GVO-Erzeugnis)». Nach Ansicht von Greenpeace läuft dies auf einen grossangelegten Langzeittest an Menschen hinaus und unterläuft die Wahlfreiheit der KonsumentInnen.
Zürich. Obwohl eine klare Mehrheit der Bevölkerung genmanipulierte Nahrungsmittel ablehnt, versucht die Novartis-Tochter weiterhin, Gentech-Food unter die – meist ahnungslosen – KonsumentInnen zu bringen. Dies zu einem Zeitpunkt, wo sogar Gentech-Hardliner wie Nestlé ihre manipulierten Produkte (Leisi-Toast, Butterfinger) vom Markt zurückgezogen und sich in den meisten Ländern Europas zum Verzicht auf genmanipulierte Lebensmittelzutaten bereit erklärt haben. Und sogar in den USA gab der grösste Hersteller von Kindernahrung – ebenfalls eine Novartis-Tochter – vor einer Woche bekannt, seine Produkte in Zukunft ohne genmanipulierte Zusätze anzubieten. Nun sollen offensichtlich SportlerInnen als Versuchskaninchen für die Gentech-Industrie und eine neue Absatzstrategie herhalten. Die im Zusammenhang mit Fütterungsversuchen von Gentech-Food an Ratten aufgekommene Debatte zeigte, dass die Langzeitwirkungen von genmanipulierten Lebensmitteln vor der Markteinführung nie genügend geprüft wurden. Und neueste Studien weisen auf immer neue Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch genmanipulierte Pflanzen hin. So soll das in den Gentech-Pflanzen häufig enthaltene Promotor-Gen zu gefährlichen Rekombinationen mit Viren neigen. Will Novartis die ungeklärten Risiken jetzt mit einem Langzeit-Fütterungsversuch am Menschen klären? Oder will sie den Markt für genmanipulierte Esswaren testen? Auffällig ist, dass der aus dem gleichen Haus stammende und von Inhalt und Verpackung her so gut wie deckungsgleiche Energieriegel «Isostar» gemäss Deklaration ohne genmanipuliertes Lecithin hergestellt worden ist. Damit erbringt Novartis den Tatbeweis: Zwingend ist die Verwendung von Gentech-Lecithin keineswegs. Ebensowenig ist es notwendig, Menschen und Umwelt einem unnötigen Risiko auszusetzen, das einzig der Erhöhung der Profite der Agrochemie-Konzerne dient und den KonsumentInnen absolut keine Vorteile bringt.
Kontakt:
Greenpeace Schweiz, Medienabteilung 01 / 447 41 41