Nachdem im Februar vom Europäischen Patentamt (EPA) in München ein Patent auf genmanipulierte menschliche Embryonen an eine mit Novartis kooperierende Firma erteilt wurde, hat sich der Basler Gen-Multi nun die Vermarktungsrechte auf genmanipulierte Organe wie Herz, Nieren oder Lungen von Tieren und Menschen gesichert. Durch das am 3. Mai vom EPA erteilte Patent EP 669 977, über das der Kassensturz in seiner Sendung vom 16.5. berichtete, werden Teile des menschlichen Körpers zu patentgeschützten Produkten. Der Handel mit Organen, die Kommerzialisierung des menschlichen und tierischen Körpers, die Umfunktionierung von Lebewesen in profitable Ersatzteillager ist die logische Konsequenz aus diesem Patent.
Basel/München. Dieses jüngste Novartis-Patent auf lebende Organe zeigt klar die Richtung auf, welche die sogenannten «Life Science»-Konzerne wie Novartis, Monsanto, Hoechst oder DuPont einschlagen: Pflanzen, Tiere und Menschen sollen zu Markenartikeln werden, aus denen Profite geschlagen werden können. Patente wurden geschaffen, um technische Erfindungen zu schützen. Lebewesen aber sind keine Erfindungen, auch nicht wenn sie genmanipuliert wurden. Greenpeace fordert vom EPA, dieses und alle anderen Patente auf Lebewesen zu widerrufen. Bundesrat und Parlament sollen bei der anstehenden Überarbeitung des Schweizer Patentgesetzes und der internationalen WTO/TRIPS-Vereinbarungen dafür besorgt sein, dass weder Pflanzen, Tiere noch Menschen patentiert und so zum Handelsgut der Gentech-Multis werden können.
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