Heute werden Spezialisten von Greenpeace und Novartis, Ciba SC sowie Syngenta bei der Chemiemülldeponie Le Letten in Hagenthal-le-Bas neue Wasserproben entnehmen. Die Untersuchungen sollen die schon früher veröffentlichten Greenpeace-Analysen ergänzen. Greenpeace bekräftigt nochmals die Forderung nach einer Totalsanierung der Deponie.

Zürich. Bereits Ende Juli hat Greenpeace massive Grundwasserverschmutzungen durch die Deponie Letten nachgewiesen. Die verantwortlichen Chemiekonzerne Novartis, Ciba SC und Syngenta bestritten aufgrund ihrer eigenen Analysen stets die Gefährlichkeit der Deponie, obwohl dort 3200 Tonnen ungesicherter Chemiemüll lagert. Für Greenpeace ist die erneute Probenahme ein Entgegenkommen gegenüber der Chemie, welche zusätzlichen Bedarf nach Informationen über die Datenerhebung angemeldet hatte. Greenpeace hält aber klar an den brisanten Aussagen der vorangehenden Untersuchung fest. Wie bei allen ungesicherten Deponien existieren auch beim Letten keinerlei Rückhaltevorrichtungen, die das giftige Deponie-Sickerwasser am Auslaufen ins Grundwasser hindern. Dass das Sickerwasser stark verseucht ist, haben sowohl die Untersuchung der Chemie als auch diejenige von Greenpeace gezeigt. Die von Greenpeace nachgewiesene Verschmutzung des Grundwassers ist darum die logische Folge. Ungesicherte Deponien stellen deshalb ein untragbares und unberechenbares Risiko für die Umwelt dar, weil die Emissionen je nach Situation stark variieren. Die Deponie kann nach starken Niederschlägen durchspült werden und Schadstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden; alte Eisenfässer können plötzlich durchrosten und ihren giftigen Inhalt aufs Mal entleeren. Das gilt nicht nur für die Chemiemülldeponie Letten, sondern auch für alle anderen Deponien in der Region, namentlich für die Deponie Roemisloch, wo die Basler Chemie selber massive Schadstoffkonzentrationen ausserhalb der Deponie gemessen hat. Bei den Deponien Hitzmatten und Galgenrain, bei denen jeweils nur eine Bohrung erfolgte und von der Chemie stets bestritten worden ist, dass dort Chemiemüll liegt, sind weitere Abklärungen und Bohrungen notwendig. Es mutetet schon seltsam an: Die (angeblich) gesicherten Sondermülldeponien Kölliken und Bonfol werden jetzt mit grossem Aufwand totalsaniert. Wie kann die Basler Chemie da noch behaupten, dass die völlig ungesicherten Deponien in der Region Basel kein Problem darstellen? Was für die gesicherten Deponien nötig war, ist für die ungesicherten erst recht zwingend. Greenpeace fordert daher die sofortige Einleitung der Totalsanierung bei allen Chemiemülldeponien in der Region Basel.


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