Bei dem gestrigen Treffen einer internationalen Greenpeace-Delegation mit Vertretern des Nahrungsmittel-Konzerns Nestlé in Vevey hat sich der Lebensmittelgigant weiter geweigert, die Herstellung und den Verkauf von Gentech-Food (GVO) zu stoppen. Trotz Greenpeace-Interventionen in Asien und Europa sowie weltweiten Protesten von KonsumentInnen hält der Multi stur an seiner Position fest. Nur ein Einbruch der Verkaufszahlen scheint Nestlé allenfalls vom Kurs abbringen zu können. Grund für Greenpeace, das Engagement für eine gentechfreie Lebensmittelproduktion noch zu intensivieren.
Zürich/Vevey. Am Dienstag Nachmittag haben sich
Greenpeace-VertreterInnen aus Thailand, Argentinien, den
Philippinen, der Schweiz sowie von Greenpeace International mit
Nestlé getroffen: Wiederholt hat Greenpeace in Babynahrung und
anderen Nestlé-Produkten Gentech-Verunreinigungen nachgewiesen,
insbesondere in Entwicklungsländern. Dies obwohl die KonsumentInnen
weltweit mehrheitlich keine Gentech-Lebensmittel auf ihrem Teller
haben wollen – und zumindest eine freie Wahl durch Deklaration
fordern.
Greenpeace übergab Nestlé am gestrigen Treffen
eine Dokumentation zu Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch
genmanipulierte Organismen sowie Umfrageresultate zu Gentech-Food.
Greenpeace forderte von Nestlé den weltweiten Ausstieg aus der
Produktion und dem Verkauf von Gentech-Food. Die langfristigen
Folgen durch den Anbau von GVO sowie deren Einnahme sind
unabsehbar, unkontrollierbar und irreversibel. Bis alle
Gentech-Produkte vom Markt verschwunden sind, müssen sie zumindest
klar gekennzeichnet werden, um den KonsumentInnen eine freie Wahl
zu erlauben. Nestlé war jedoch nicht bereit, Hand zu reichen –
nicht einmal für den Ausstieg aus der weltweit geächteten
Antibiotika-Resistenz-Technologie noch zur Einführung einer
freiwilligen Deklaration.
Für Nestlé scheint Gentech-Food nach wie vor
eine klare Zukunftsperspektive zu sein. Von diesem Kurs wird nur
abgewichen, wo die Gesetzgebung oder ein permanenter, starker
KonsumentInnenwiderstand den Nahrungsmittel-Konzern dazu zwingt.
Dies im Gegensatz zu Novartis, die nach Greenpeace-Interventionen
im letzten Jahr den weltweiten Verzicht auf den Einsatz von GVO in
Lebensmitteln bekräftigt hatte.
Greenpeace wird alles daran setzen, Nestlé dazu
zu bringen, ihre Verantwortung als weltgrösste
Nahrungsmittel-Herstellerin endlich wahrzunehmen und die Bedenken
der Bevölkerung und von Umweltverbänden ernst zu nehmen. Das
betrifft einerseits die Lebensmittelsicherheit, andererseits aber
auch die Umweltrisiken durch den Anbau von genmanipulierten
Pflanzen. GVO haben weder auf dem Feld noch auf Tellern noch in
Trinkflaschen von Babys etwas zu suchen – weder in Europa noch in
Südostasien, noch in Südamerika, noch sonstwo auf der Welt.
Kontakt: Für weitere Informationen: Bruno
Heinzer, Gentech-Kampagne Greenpeace Schweiz 079 400 88 31
Greenpeace Medienabteilung 01 447 41 11