Mit dem Verzicht auf ein Moratorium für den Anbau genmanipulierter Pflanzen öffnet der Nationalrat die Gentech-Schleusen und torpediert eine nachhaltige Landwirtschaft. Er missachtet den Volkswillen und nimmt der Schweizer Landwirtschaft die Chance, ihre Produkte im internationalen Markt als gentechfrei absetzen zu können.
In Achtung des Vorsorgeprinzips hätte sich
zumindest ein Moratorium auf den kommerziellen Anbau aufgedrängt:
Eine kürzlich publizierte Studie der britischen Soil Association
zeigt auf, dass der Einsatz von Gentechnologie in der
nordamerikanischen Landwirtschaft zu gravierenden Problemen geführt
hat (z.Bsp. Resistenzbildung bei Schadinsekten, vermehrter Einsatz
von Pflanzengiften sowie Saatgutverunreinigungen). Offenbar hat
jedoch der von Wirtschaftsvertretern dominierte Nationalrat dem
Druck der Gentech-Industrie nachgegeben und deren Profitmaximierung
vor den Schutz von Umwelt, Gesundheit und nachhaltiger
Landwirtschaft gestellt. Dies obwohl in einer neuen LINK-Umfrage 76
Prozent der Bevölkerung eine gentechfreie Landwirtschaft
wünschen.
Kontakt:
Marianne Künzle, Greenpeace Gentech-Kampagne 079 / 461 34 71
Yves Zenger, Greenpeace Medienabteilung 078 / 682 00 91