Der Bundesrat erhielt heute von Greenpeace eine Serie von Photographien, die es ihm erleichtern müsste, einen Klima-Vorsatz fürs nächste Jahr zu fassen. Zu sehen sind: Motorfahrzeuge in der verbrannten Umgebung des verheerenden Waldbrandes von Leuk. Greenpeace fordert damit den neuen Bundesrat zum Jahresende auf, dem Volk bei einem der dringlichsten Probleme – der Klimaerwärmung – endlich reinen Wein einzuschenken: Klimaschutz und der Ausbau des Strassennetzes widersprechen sich. Am 8. Februar wird über den bundesrätlichen Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative abgestimmt. Dieser torpediert den Schweizer Klimaschutz frontal. Er ermöglicht massiven Zusatzverkehr.
Leuk/Zürich. Sollte es dem Bundesrat im neuen
Jahr nicht gelingen, endlich im Bereich Klimaschutz und
insbesondere im Strassenverkehr eine Trendwende einzuläuten, wird
er auch nächstes Jahr mit ähnlichen Bildern konfrontiert werden.
Der diesjährige Hitzesommer könnte ein Vorbote von klimatischen
Veränderungen ungeahnten Ausmasses sein. Dieser Sommer war der
wärmste seit Messbeginn im Jahre 1753.
Die Temperaturzunahme in der Schweiz war im
letzten Jahrhundert doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt.
Die Folgen: schmelzende Gletscher, Hitzeperioden, Bergstürze,
Überschwemmungen und Waldbrände. Mit 41.5?C wurde am 11. August ein
neuer Hitzerekord aufgestellt. Im Vergleich zum langjährigen Mittel
war der Sommer in der Schweiz 4 – 6?C zu warm und ausgesprochen
trocken. Diese Kombination führte dazu, dass am 13. August der
grösste Waldbrand seit 30 Jahren tobte: der Brand oberhalb von Leuk
breitete sich trotz Windstille innerhalb von zwei Stunden von 800
bis 1800 M. ü. M. aus. Die Folge: 220’000 verbrannte Bäume.
Der Leuker Gemeindepräsident Gaston Oggier
äusserte sich positiv zum Greenpeace-Engagement: «Eine solche
Brand-Katastrophe darf nicht mehr passieren. Dem Klimaschutz muss
in der Schweiz mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.»
Der Strassenverkehr ist heute für gut ein
Drittel des Schweizer CO2-Ausstosses verantwortlich und muss bis
2010 um knapp 15% sinken, damit die Vorgaben des CO2-Gesetzes
erfüllt werden. Noch im letzten Jahr bemerkte Bundesrat
Leuenberger: «Wer Tunnel und breitere Stassen sät, erntet Verkehr,
Lärm, krank machende Luft und Staus.» Greenpeace Klima-Campaigner
Cyrill Studer: «Der Bundesrat scheint seine eigenen Worte vergessen
zu haben. Sonst würde er Milliarden in die Verkehrsvermeidung und
-umlagerung investieren. Mit dem Avanti-Gegenvorschlag wird jedoch
einem strassenfreundlichen Parlament ein Blankocheck über 30 – 60
Mia. SFr. erteilt. Damit werden Strassen massiv ausgebaut werden
und die Grundlage für weiteren CO2-Ausstoss gelegt.»
Kontakt:
Cyrill Studer, Klima- und Verkehrskampagne (wird umgeleitet) 01
447 41 13
Greenpeace-Medienabteilung 01 447 41 11