Mit dem Transparent «Offroadboom macht Klima kaputt» fuhr Greenpeace heute morgen bei «auto-schweiz» vor. Offroader stossen ein Drittel mehr CO2 aus und tragen damit unnötig zur Klimaerwärmung bei. Ein Eisblock mit der Prägung «Verantwortung» soll den Verband der Autoimporteure daran erinnern, dass das Klima wichtiger ist als Geschäftsinteressen. auto-schweiz wurde aufgefordert, endlich Ideen vorzustellen, wie dem Offroadboom beizukommen ist. Greenpeace hilft auf die Sprünge: Offroader sollen künftig höchstens 80 km/h fahren dürfen. Genug für den Einsatz als Nutzfahrzeug, zuwenig für Lifestyle-Bedürfnisse.

Bern. Sollte sich der Trend zu
Lifestyle-Karossen ungebremst fortsetzen, ist in zwölf Jahren jeder
vierte Neuwagen geländegängig – mit Folgen für das Klima. Die
Offroader stossen 35 Prozent mehr klimaschädliches CO2 aus als ein
Schweizer Durchschnittsauto. Und CO2 heizt als das wichtigste
Treibhausgas direkt die Klimaerwärmung an.

Bereits heute steht die Schweiz, was die
Neuwagenflotte betrifft, im klimapolitischen Vergleich mit der EU
weitaus schlechter da. Zudem stösst der hiesige Strassenverkehr
zuviel CO2 aus. Dieser muss bis 2010 um beinahe 15% sinken, damit
die klimapolitischen Ziele erreicht werden. Ein ungebremster
Offroadboom in der Schweiz verschlechtert die Klimabilanz
zusätzlich. Greenpeace legte diese Fakten im Oktober an einer
Medienkonferenz vor und forderte die Autoimporteure als
Hauptakteure auf, Massnahmen vorzuschlagen, wie der
Offroader-Anteil an der Neuwagenflotte auf bedarfsgerechte 3%
reduziert werden kann. auto-schweiz erklärte darauf hin, dass man
weder ein Problem sehe noch Verantwortung zu übernehmen bereit sei.
Man wolle «Geschäfte machen und keine Nettigkeiten verbreiten»
meinte dazu Verbandspräsident Tony Wohlgensinger in der Automobil
Revue vom 6. November.

Unser Klima ist zu wichtig, als dass man es
einzelnen Brancheninteressen überlassen könnte. Cyrill Studer,
Klimaexperte bei Greenpeace: «Die Haltung der Autoimporteure ist
inakzeptabel und verantwortungslos gegenüber der schweizerischen
Bevölkerung, die vom Klimawandel besonders hart betroffen ist: Die
Erwärmung in der Schweiz ist doppelt so hoch wie die globale.» Die
Folgen sind schmelzende Gletscher, Hitzeperioden, auf-tauender
Permafrost, Bergstürze und Überschwemmungen.

Stellvertretend für die schmelzenden Gletscher
überreichte Greenpeace deshalb heute der auto-schweiz einen
Eisblock. Eingegossen ist das Wort «Verantwortung». Und da die
Branche behauptet, der Offroadboom sei nicht einzudämmen, half
Greenpeace den Autoimporteuren auf die Sprünge: Offroadfahrzeuge
könnten in Zukunft eine eigene Fahrzeugklasse mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h bilden. Damit dürfte der Anteil
an Lifestyle-Offroadern sehr schnell sinken – und die tatsächlich
benötigten Offroader könnten problemlos weiterfahren. Studer: «Die
sterbenden Gletscher sollten uns Warnung genug sein. Klimaschutz
darf nicht Lifestylezwecken geopfert werden.»

Kontakt:

Cyrill Studer, Klima- und Verkehrskampagne 01 447 41 13

Greenpeace-Medienabteilung 01 447 41 11