Auf Feinstaub-Tour durch die Schweiz:
Der Strassenverkehr ist in Städten,
Agglomerationen und entlang von Autobahnen hauptverantwortlich für
die regelmässig viel zu hohen, gesundheitsschädigenden
Feinstaubkonzentrationen. Greenpeace hat deshalb heute in Luzern
eine «Feinstaub-Tour» gestartet. Die Umweltorganisation fordert von
Bund und Kantonen drastische Massnahmen damit die Grenzwerte
endlich eingehalten werden. Das heisst: den Schweizer
Individualverkehr vom Podest holen und eine Halbierung des
Treibstoffverbrauchs in Angriff nehmen. Es kann nicht sein, dass
die ungebremste Mobilität weiterhin auf Kosten der Gesundheit der
Bevölkerung und des Klimas geht.
Luzern. In den vergangenen Tagen war auch der
Verkehrsknotenpunkt Luzern wieder von massiv überhöhten
Feinstaubkonzentrationen betroffen. Deshalb schlug die
Umweltorganisation Greenpeace heute morgen ihre Zelte auf dem
Luzerner Theaterplatz auf. Greenpeace wird dort Feinstaub-Messungen
durchführen und den Kontakt suchen mit der lokalen Bevölkerung,
gesundheitlich Betroffenen, Politikern und Politikerinnen sowie
Fachleuten. Zudem will die Umweltorganisation die Luzerner und
Luzernerinnen motivieren, ihr Recht auf gesunde Luft
einzufordern.
Feinstaub schlägt der Schweizer Bevölkerung auf
die Gesundheit. Jährlich sterben 1350 Menschen vorzeitig an den
Folgen von verkehrsbedingten Feinstaubemissionen. Auch der Staat
zahlt: mit Gesundheitskosten von mindestens 1,5 Mia Franken pro
Jahr. Ohne politische Massnahmen, die über das bislang Geplante
hinausgehen, ist in den nächsten 15 Jahren keine bessere Luft zu
erwarten. Diese Besorgnis erregende Prognose stellt eine aktuelle
Studie des Bundesamts für Umwelt. Überdies haben die Russpartikel
im Feinstaub eine stark klimaschädliche Wirkung.
Das Feinstaubproblem ist nur mit weitgehenden
Massnahmen in den Griff zu bekommen. Greenpeace fordert deshalb von
Bund und Kantonen ein Massnahmenpaket, das dem Verkehrswachstum
einen Riegel schiebt und zur Halbierung des Treibstoffverbrauches
führt: dazu gehören Anreize für verbrauchsarme Fahrzeuge,
attraktiver öffentlicher Verkehr statt weiterer Strassenausbau,
aber auch Reduktion des Individualverkehrs mittels CO2-Abgabe und
Road Pricing sowie Deklarationspflicht für Fahrzeuge punkto
Gesundheits- und Klimaschädlichkeit.
«Die verkehrspolitischen Weichen wurden viel zu
lang zugunsten von grenzenloser Mobilität und den Interessen der
Öllobby gestellt.», sagt Cyrill Studer, Verkehrsexperte von
Greenpeace. «Nun ist es höchste Zeit, neue Prioritäten zu setzen.
Für unsere Lebensgrundlagen: die Gesundheit und das aus den Fugen
geratene Klima.» Die nächsten Stationen auf der Greenpeace-Tour
sind Basel, Aarau, Zürich und Bern.
Kontakt:
Cyrill Studer, Verkehrs-Kampagne Greenpeace Schweiz 079/786 33
28
Sibylle Zollinger, Mediensprecherin 044/447 41 11 oder 079/622
95 71