In der Pufferzone des brasilianischen Nationalparks Iguacu wurde ein illegales Gentech-Versuchsfeld des Schweizer Agrochemiemultis Syngenta entdeckt.
Curitiba/Zürich. Nachdem die Bauernorganisation
Via Campesina in Brasilien ein illegales Versuchsfeld mit
Gentech-Soja des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta entdeckt
hat, wurde dieses von über 1000 Bauern besetzt.
Das Feld liegt in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark von
Iguacu, einem UNESCO-Weltnaturerbe im südbrasilianischen
Bundesstaat Parana.
Das Syngenta-Experiment in derartiger Nähe zum Nationalpark ist
illegal. In Brasilien ist die Freisetzung von gentechnisch
veränderten Organismen (GVO) in oder um geschützte Gebiete
verboten. «Das ist ein Verbrechen an der Umwelt. Der
Syngenta-Versuch beweist, dass sich die Gentech-Industrie keinen
Deut um Biosicherheit schert,» sagt Bruno Heinzer von der
Genschutz-Kampagne von Greenpeace Schweiz.
Die Regierung von Parana, die den Bundesstaat gentechfrei halten
will, hat eine Untersuchung angekündigt. Greenpeace fordert
Syngenta auf, diese Gentech-Pflanzen umgehend zu zerstören und auf
weitere solche Versuche zu verzichten.
In Curitiba, der Hauptstadt Paranas, verhandeln Delegierte aus
132 Ländern derzeit über das Internationale Protokoll für
biologische Sicherheit (Biosafety Protocol). Dort wird unter
anderem über internationale Standards für den Umgang mit
Gentech-Nahrungs- und Futtermittel sowie über die Risiken von
Gentech-Pflanzen und deren Einfluss auf die Biodiversität
diskutiert.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Genschutz-Kampagne Greenpeace Schweiz, 079 400 88
31
Bernhard Obermayr, Delegierter von Greenpeace in Curitiba, 0043
664 4904986