Mindestens 400 Mio. Fr. für Altlasten-Stiftung gefordert

Basel. Greenpeace ist an der heutigen
Ciba-Generalversammlung Spalier gestanden. Umweltaktivistinnen
empfingen die Aktionäre mit lebensgrossen Giftzwergen und
verteilten Protestkarten. An der GV selber fordert Greenpeace Ciba
auf, ihre Altlasten-Politik zu ändern: Sie soll ihre
Blockadehaltung aufgeben und nach Novartis-Vorbild ihren Anteil an
den Chemiemüll-Deponien in eine Sa-nierungs-Stiftung
einzahlen.

Die Altlasten-Politik der verschiedenen
Chemiekonzerne könnte unterschiedlicher nicht sein: Novartis hat
eine 200-Millionen-Franken-Stiftung zur Deponie-Sanierung gegründet
und Roche lädt Greenpeace in Fachgremien ein. Doch im Ge-gensatz
dazu, nimmt Ciba eine Blockadehaltung ein. Anstatt mit Greenpeace
jetzt in einen Dialog zu treten und die vorgebrachten Expertisen zu
prüfen, verweigern die Ciba-Manager das Gespräch. Das ist ein
miserables Stakeholder-Management! In Bonfol mussten Umweltverbände
vor Gericht, bis Ciba bereit war, das BCI-Sanierungsprojekt, das
nicht dem heutigen Stand der Technik entsprach, zu korrigieren.

Ciba hat an Glaubwürdigkeit verloren. Sie muss jetzt ihre
Unternehmensverantwortung wahrnehmen und nach Novartis-Vorbild
ebenfalls Geld in eine Stiftung zur Altlasten-Sanierung einzahlen.
Gemäss bekanntem Verteilschlüssel dürfte Ciba etwa das Doppelte vom
Novartis-Betrag für ihre Deponien in der Region Basel zu zahlen
haben, also mindestens 400 Millionen Franken. Matthias Wüthrich,
Altlasten-Experte von Greenpeace Schweiz fordert die neue
Ciba-Konzernleitung auf: «Widerlegen Sie die Hinweise, wonach Ciba
Ihre Deponie-Rückstellungen anderweitig aufgebraucht hat. Beweisen
Sie, dass Ciba solvent ist und ihr die Beseitigung des
Deponie-Problems wichtig ist!»

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen,
protestierten Greenpeace-Aktivisten mit einem Spalier von
lebensgrossen, zum Teil lebensechten und lautstarken Giftzwergen am
GV-Zugang und verteilten Zwergenpost: Die Aktionärinnen konnten den
Giftzwergen Worte des Protests in die Sprechblase legen und
Zahlungsforde-rungen für die Totalsanierung unterschreiben.

» Rede Matthias Wüthrich, Chemiekampagne
Greenpeace, zur Ciba-Altlastenpolitik

Kontakt:

Matthias Wüthrich, Chemiekampagne Greenpeace
+41 44 447 41 31 (an GV)Greenpeace-Medienabteilung +41 44 447 41
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