Alexander Hauri, Klimaexperte von Greenpeace, sagt dazu:
«Greenpeace verurteilt den heutigen Entscheid
des Bundesrats scharf.
Anstatt den Klimaschutz entschieden voranzutreiben und ihn auch
von anderen Staaten selbstbewusst einzufordern, versteckt sich der
Bundesrat hinter der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember und
untergräbt sie mit seinen schwachen Vorgaben gleichzeitig.
Die Schweizer Landesregierung ignoriert die neuen
wissenschaftlichen Fakten und weigert sich, Verantwortung zu
übernehmen im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel. Derart
ungenügende Vorgaben sind inakzeptabel für ein Land, das als reiche
Industrienation mit einem hohen CO2-Ausstoss pro Kopf mitschuldig
ist an den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Greenpeace
fordert vom Bundesrat, dieses absolut entscheidende Geschäft an der
nächsten Sitzung erneut zu beraten und rasch ein glaubwürdiges
Verhandlungsangebot – d. h. 40 Prozent CO2-Reduktion bis 2020 –
für die internationalen Klimaverhandlungen in Kopenhagen auf den
Tisch zu legen.
Der Bundesrat hat es zudem verpasst, sich heute zum Schweizer
Beitrag an die Finanzierung des globalen Klimafonds zu äussern.
Notwendig sind jährlich 170 Milliarden Franken, die Schweiz muss
dazu 1,3 Milliarden Franken beitragen. Greenpeace erwartet vom
Bundesrat, dass er diesen Beitrag bis zur internationalen
Klimakonferenz festlegt.»
Greenpeace demonstrierte die Enttäuschung über den
Bundesratsentscheid heute Nachmittag lautstark vor dem
Medienzentrum des Bundes, wo der Entscheid bekannt gegeben wurde.
Ebenfalls lautstark protestiert wurde auf dem Gornergletscher im
Wallis, wo 40 Greenpeace-AktivistInnen seit Montag mit einem
Klimacamp auf den dramatischen Klimawandel aufmerksam machen.
Dieser Protest wurde direkt nach Bern übertragen und war so vor dem
Medienzentrum ebenfalls zu sehen und zu hören.
Mehr Informationen bei:
Alexander Hauri, Leiter Klimakampagne, +41 76
399 60 61
Medienstelle Klima und Energie, +41 44 447 41 88