Die EU fordert die Schweiz auf, womöglich in die Schweiz gelangte illegale Gentech-Leinsamen vom Markt zu nehmen. Betroffen sind aus Deutschland eingeführte Backmischungen.
Gestern hat das europäische Schnellwarnsystem RASFF die Schweiz aufgefordert, womöglich mit Gentech-Leinsamen kontaminierte Backmischungen und deren Folgeprodukte aus dem Verkehr zu ziehen. Die Backmischungen stammen aus Deutschland. Grösstenteils wird Leinsamen aus Kanada in die EU importiert, in Ländern wie Deutschland verarbeitet und dann weiterverteilt. Obwohl in Kanada der Anbau der Gentech-Leinsaat FP967/CDC Triffid seit 2001 verboten ist, wurden in den letzten Tagen in Deutschland verschiedene Backwaren und Müslimischungen mit kanadischem Gentech-Leinsamen gefunden. Genmanipulierte Leinsamen sind in der EU und der Schweiz weder zum Anbau noch zum Import als Lebens- und Futtermittel zugelassen.
«Es ist vollkommen unklar, wie lange unsere Lebensmittel schon verunreinigt sind. Das Bundesamt für Gesundheit, aber auch Lebensmittelhändler und Grossverteiler müssen nun Licht ins Dunkel bringen und gegebenenfalls offen legen, welche Produkte illegale Gentech-Leinsamen enthalten» fordert Marianne Künzle von Greenpeace Schweiz. Ob FP967/CDC Triffid gesundheitsschädigend ist, wurde nie wirklich untersucht.
Nur rigorose Anbauverbote können Lebensmittel-Verunreinigungen in diesem Ausmass verhindern. Einmal ausgesät wie in Kanada, treten Kontaminationen von gentechfreien Lebensmitteln noch Jahre später auf. Die Schweiz macht deshalb einen Schritt in die richtige Richtung, wenn sie das bestehende Anbau-Moratorium um weitere drei Jahre verlängert.
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