Für uns viel zu früh für ein Scheiaweia respektive man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Die heutige Feier zum Abschluss der Sanierungen der ehemaligen Chemiemülldeponien Letten und Roemisloch sind unseres Erachtens zu früh.
Unsere Gründe:
- Noch immer wird das Grundwasser überwacht und so lange da nicht wirklich eine Entwarnung gegeben werden kann, darf man nicht von einer erfolgreichen Sanierung sprechen.
- Weiterer Handlungsbedarf besteht: Wir sind der Meinung, so lange noch weitere 16 Deponien mit dem restlichen 95% Chemiemüll – den Ablagerungssünden von Novartis, Syngenta, BASF – den Boden, das Grundwasser und damit eben auch das Trinkwasser von mehr als 200‘000 Menschen in Basel und Vorortgemeinden belasten, ist es eher Zeit für ein Innehalten und Rekapitulieren und dann Ärmel hoch krempeln:
Was ist gut gegangen bei dieser Sanierung? Wo wurde schludrig gearbeitet? Was kann man aus den Fehlern lernen und bei der nächsten Deponie wie z.B. in Muttenz besser machen?
- Freiwillig saniert, wie es GI DRB betont, wurde nicht. Selbst als der stinkige Chemiemüll im 2005 offen im Wald lag, geschah nichts. Selbst im 2007, als ein Bauer beim Pflügen Chemiemüll an die Oberfläche beförderte, brauchte es noch den Druck von Umweltorganisationen und kritischen Gemeinden, dass zumindest eine Teilsanierung durchgeführt wurde. Diese verlief übrigens lausig und gefährdete sogar die Arbeiter
- Auch die grossen Sauereien aufräumen! Die Firmen feiern sich heute. Für ein Schnäppchen von 30Mio.Fr. – dem Jahressalär von Herrn Vasella – waren diese Sanierungen im Letten und Roemisloch zu haben. Doch je grösser die Chemiemülldeponie ist, je mehr sie mitten im Siedlungsgebiet liegt, je wichtiger eine Totalsanierung wäre, weil das Trinkwasser verschmutzt wird, desto eher wird auf die öffentliche Hand abgewälzt und um Prozente gerungen. So geschieht es im Moment in Muttenz.
Wir haben wirklich erst dann allen Grund zum Feiern, wenn endgültig alles aufgeräumt ist und zwar vollumfänglich auf Kosten der verursachenden Firmen, die Gefahr für Langzeitschäden gebannt und die Kritikerinnen und Kritiker zufrieden sind.
Weitere Informationen: Katharina Aellen, Präsidentin Forum besorgter TrinkwasserkonsumentInnen (FbTK): 077 405 67 76