Mit Besorgnis und Unverständnis hat Greenpeace Schweiz heute die Motion der
nationalrätlichen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) zur
Kenntnis genommen, die eine maximale AKW-Laufzeitbeschränkung von 50 Jahren
einführen will. Zwar würde damit der Betrieb der Schweizer Atomkraftwerke
endlich verbindlich befristet, aber gleichzeitig auch das riskante Experiment
mit den ältesten Rektoren der Welt weitergeführt. Greenpeace lanciert deshalb
eine Petition, die Parlament und Bundesrat auffordert, die AKW-Laufzeit auf
maximal 40 Jahre zu beschränken.
Versuchskaninchen in Sachen Atomrisiken: Im internationalen Durchschnitt wurden
bisher die Siede- und Druckwasserreaktoren bereits nach 23 Jahren vom Netz
genommen“, sagt Greenpeace-Atomexperte Florian Kasser aufgrund von Statistiken
der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA). “Angesichts des Alters des AKW
Beznau (43 Jahre) und Mühleberg (40 Jahre) ist dies höchst bedenklich, denn
jedes zusätzliche Betriebsjahr erhöht das Risiko eines schwerwiegenden Atomunfalls”.
Der UREK-Vorentscheid stellt die Interessen der AKW-Betreiber vor die Sicherheit
der Schweizer Bevölkerung. „Es ist nämlich absehbar, dass sie die ‚Zitrone’
auspressen und die AKW so lange wie möglich laufen lassen wollen“, sagt Kasser.
Petition lanciert
Greenpeace fordert die eidgenössischen Räte und den Bundesrat auf, den Vorentscheid der UREK-N zu verbessern und mit Laufzeiten von 40 Jahren den Atomausstieg endlich zu konkretisieren. In diesem Sinne startet Greenpeace heute eine Petition, um die Laufzeit der fünf Schweizer AKW auf maximal 40 Jahre zu begrenzen. 40 Jahre sind genug!
Für Rückfragen:
Florian Kasser, Atomexperte Greenpeace Schweiz, 076 345 26 55
Marco Fähndrich, Medienbeauftragter Greenpeace Schweiz, 079 374 59 73
Grafiken und Informationen über die Laufzeiten der Schweizer AKW im internationalen Vergleich.