Die in der Sonntagszeitung und dem Matin Dimanche veröffentlichten Informationen über die radioaktiven Abgaben aus dem AKW Mühleberg, sind besorgniserregend. Offensichtlich konnte das AKW Mühleberg grosse Mengen an Cäsium in die Aare fliessen lassen, ohne dass die Behörden darüber im Bild waren.
Der Bielersee ist keine Atommüll-Deponie . Die Berner Staatsanwaltschaft muss ermitteln und klären, unter welchen Umständen die BKW die Radioaktivität in die Aare einleitete.
Ausserdem muss das Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) erklären, wieso es nichts von dem Vorfall wusste oder offenlegen, warum es die Öffentlichkeit nicht informiert hat. Das ENSI ist aufgefordert, alle ihm verfügbaren Informationen, welche die radioaktiven Emissionen vom AKW Mühleberg betreffen, auf den Tisch zu legen. Die Behauptung vom ENSI, bestimmte Messdaten seien verloren gegangen, ist höchst unseriös.
Der Befund zeigt einmal mehr, dass sich das AKW Mühleberg an einem kritischen Standort befindet. Ein Unfall mit einer Freisetzung von Radioaktivität würde nicht nur die Agglomeration Bern verseuchen, sondern auch das Trinkwasser von Millionen von Menschen dauerhaft unbrauchbar machen. Einzig eine Abschaltung eliminiert das Risiko.
Für mehr Informationen: Florian Kasser, Atom-Experte, Greenpeace Schweiz, 076 345 26 55