Die Energiekommission des Nationalrats verschliesst die Augen vor der Gefahr, die vom Uralt-AKW Beznau ausgeht. Selbst die von der Atomaufsicht ENSI gewünschte Verbesserung im Sicherheitskonzept für Alt-Reaktoren will die Kommissions-Mehrheit wieder aus dem Gesetz streichen und sieht auch keinen weiteren Handlungsbedarf. Greenpeace Schweiz kritisiert dieses skandalöse Zurückkrebsen hinter bereits getroffene Entscheide scharf.
«Die Nationalrats-Kommission will trotz Fukushima die AKW-Sicherheit nicht verbessern. Das ist schlicht skandalös», kommentiert Florian Kasser, Atom-Experte von Greenpeace Schweiz, den heutigen Entscheid der UREK-N. Es bleibt zu hoffen, dass der Nationalrat klüger ist und zumindest am Langzeitbetriebskonzept festhält. Denn ansonsten steht die Schweizer Atompolitik wieder am gleichen Ort wie nach dem verheerenden Atomunfall in Fukushima.
2011 beschloss das Parlament zwar das Bauverbot für neue AKW. Darüber hinaus hat aber in der Politik offenbar kein Umdenken stattgefunden. Und das, obwohl sich auch hierzulande immer stärker zeigt, dass die Atomkraft ein Auslaufmodell ist: Die massiven Probleme in Beznau, das Finanz-Desaster bei der Axpo, die geplante Abschaltung von Mühleberg – die Anzeichen für das Ende des Atomzeitalters häufen sich. Und werden im Bundeshaus schlicht ignoriert.
Lösung für Beznau dringend notwendig
Greenpeace Schweiz appelliert ans Nationalrats-Plenum, endlich eine rasche Lösung für das Sicherheitsproblem Beznau zu finden und am Langzeitbetriebskonzept festzuhalten. «Wenn nun auch der Nationalrat die Zeichen der Zeit ignoriert, muss das Volk dafür sorgen, dass die Bevölkerung vor AKW-Risiken geschützt und die Energiewende planbar wird», sagt Florian Kasser. Für Greenpeace Schweiz zeichnet sich der Abstimmungskampf zur Atomausstiegs-Initiative nun immer deutlicher ab.
Für weitere Informationen:
Florian Kasser, Atom-Experte Greenpeace Schweiz, 076 345 26 55
Thomas Mäder, Mediensprecher Greenpeace Schweiz, 044 447 41 74