Die Umweltallianz der vier grossen Schweizer Umweltorganisationen Greenpeace, Pro Natu-ra, VCS und WWF Schweiz warnen eindringlich vor den Auswirkungen der Milchkuh-Initiative. Bereits jetzt macht die Strassenfläche mehr als ein Viertel der Siedlungsfläche der Schweiz aus. Dieser Anteil würde mit Annahme der Milchkuh-Initiative langfristig noch stärker zu-nehmen. In 10 Jahren würde mit dem Milchkuh-Geld eine Fläche so gross wie die Stadt Lu-zern zusätzlich mit Strassen überzogen.
Wird die Milchkuh-Initiative angenommen, führt das zu schmerzhaften Einbussen in zentralen Bereichen des Staates wie beispielsweise in der Bildung oder im öffentlichen Verkehr. Auf der andern Seite können diese zusätzlichen Strassengelder kurzfristig gar nicht ausgegeben werden. Allerdings würde der Druck langfristig massiv steigen, die Schweiz mit zahlreichen neuen Strassen zu überziehen. Die Auswirkungen wären fatal: Berechnungen der Umweltorganisationen zeigen, dass mit der Milchkuh-Initiative zusätzlich zu den bereits geplanten neuen Strassen in 10 Jahren rund 26 km2 Kulturland mit Strassen verbaut würden. Das entspricht der gesamten Fläche der Stadt Luzern. Insgesamt, das heisst gemeinsam mit den bereits vorhandenen Strassengeldern, würde damit innerhalb von 10 Jahren rund 92 km2 mit Strassen verbaut. Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Zürich.
Milchkuh-Initiative als Treiberin weiterer Zersiedelung
Boden ist eine nicht erneuerbare, knappe Ressource. Die Verbauung der Landschaften und der Verlust des Kulturlandes zählen mit zu den drängendsten Umweltproblemen der Schweiz. Mit der Annahme der Milchkuh-Initiative würde die Zerstörung von Kulturland langfristig massiv beschleunigt. «Verbauen wir unsere Zukunft nicht mit Asphalt und Beton», warnt Urs Leugger-Eggimann, Präsident der Umweltallianz.
Würden im ganz grossen Stil neue Strassen gebaut, hätte das zusätzlichen Verkehr zur Folge, was zu noch stärkerer Belastung der Luft durch CO2, Feinstaub und weiteren Schadstoffen führt. Geschwächt würden zudem auch der Landschaftsschutz und die Biodiversität. Um die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen, müsste die Schweiz bereits jetzt ihre Bemühungen massiv verstärken. Diese Ziele mit Annahme der Milchkuh-Initiative zu erreichen, wäre gänzlich unrealistisch. Bereits heute macht der Verkehr rund 40 Prozent der CO2-Belastung aus.
Weitere Auskünfte:
Urs Leugger-Eggimann, Pro Natura Zentralsekretär, 061 317 91 44
Caroline Beglinger, Co-Geschäftsführerin VCS Verkehrs-Club der Schweiz, 079 310 11 86
Markus Allemann, Co-Geschäftsleiter Greenpeace Schweiz, 044 447 41 20
Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, 044 297 22 33