In Afrika sind 60 Millionen Menschen vom Regenwald des Kongobeckens abhängig, dem zweitgrössten der Erde nach jenem am Amazonas. Er bietet ihnen Nahrung, Lebensraum, Material für Kleider — und sogar Heilmittel. Der Regenwald ist zudem die Heimat von Säugetieren wie dem gefährdeten Gorilla, dem Schimpansen und dem Bonobo sowie vieler weiterer einzigartiger Spezies, die nur hier vorkommen. Dennoch dringen Holzmultis immer tiefer in die verbleibenden Regenwälder ein. Für den Abtransport der Urwaldriesen braucht es ein Strassennetz, welches wiederum Wilderern den Zugang zu den Wäldern ermöglicht. Tangiert von diesem Raubbau sind auch Dorfgemeinschaften, die vom urtümlichen Umfeld abhängig sind. Und zunehmend verändert die Entwaldung auch das Klima.

Die Demokratische Republik Kongo (DRK) verfügt über mehr als acht Prozent der weltweiten Kohlenstoffbestände — sie ist der viertgrösste Kohlenstoffspeicher der Welt. Und der wird sukzessive zerstört.

Die Wälder der DRK sind bedroht. Der Abbau von Holz ist von Willkür bestimmt, völlig unorganisiert und meist illegal, wobei die agierenden Firmen oft ungestraft bleiben. Wertvolles tropisches Holz wird für Luxusbauten nach Europa und China verfrachtet, ohne dass die Menschen, denen der Wald bisher alles bot fürs Leben, etwas davon haben. Von den Holzfirmen versprochene Schulen, Krankenhäuser oder Strassen werden kaum je realisiert.

Trotzdem gibt es Hoffnung auf einen Wandel. Ein vor kurzem unterzeichnetes Gesetz erlaubt es den Gemeinden, ihren Wald selber zu verwalten. Bis jetzt wissen allerdings oft nicht einmal Regierungsvertreter etwas davon, wie Greenpeace im vergangenen Oktober bei einem Augenschein vor Ort herausgefunden hat.

Es steht immens viel auf dem Spiel. Der Raubbau muss gestoppt werden. Greenpeace jedenfalls lässt nichts unversucht, der Weltöffentlichkeit und offiziellen Stellen die Misere vor Augen zu führen und ein Umdenken zu bewirken.