Die chemische Belastung kennt keine Grenzen und schreitet voran: Wir sind 100’000 Industrie-Chemikalien ausgesetzt – doch die allerwenigsten dieser Stoffe sind toxikologisch erforscht. Die Anzeichen häufen sich, dass unsere Gesundheit und unsere Fortpflanzung davon beeinträchtigt werden. Greenpeace fordert Gesetze, die Mensch und Umwelt vor der fortschreitenden Belastung mit Chemikalien schützen.


Ausgediente TVs und Computer aus Europa landen oft über dubiose Schrotthändler auf offenen Mülldeponien in Drittwelt- und Schwellenländer.

© Greenpeace / Kristian Buus

 

Dauergifte finden sich in allen Lebensbereichen rund um die Welt: Gestrandete Wale müssen wegen zu hohen Schadstoffkonzentrationen als Sondermüll entsorgt werden, Eisbären in der fernen Arktis werden wegen hormonell aktiven Industrie-Giften unfruchtbar. Doch Untersuchungen zeigen, dass nicht nur bei Wildtieren sondern auch beim Menschen Gesundheits- und Fortpflanzungsstörungen zunehmen und dass Umweltchemikalien diese Entwicklung wahrscheinlich fördern. Aus Alltagsgütern wie Computern, Kosmetika oder Plastikartikel entweichen Schadstoffe, die sich im menschlichen Körper anreichern. Schon Kleinkinder werden über kontaminierte Muttermilch beeinträchtigt. In Entwicklungsländern wird das Problem unter anderem dadurch verschärft, dass Verbote für den Export von Giftmüll missachtet oder umgangen werden. Chemiekatastrophen wie Bhopal, Seveso und Schweizerhalle haben zudem gezeigt, dass es internationale Regeln zur Unternehmensverantwortung und Schadenshaftung braucht.