Die Bedeutung intakter Urwaldgebiete für den Klimaschutz ist nicht mehr wegzudenken. Wälder zählen zu den wichtigsten globalen Kohlendioxidspeichern. Das Beispiel der borealen Wälder Kanadas zeigt jedoch, dass der unschätzbare Wert dieser Wälder von grossen Holzkonzernen wie der Resolute Forest Products bedroht wird.
Die Fachkommission «Internationale Boreal Conservation Science» hat 2013 einen Bericht veröffentlicht, welcher besagt, dass mindestens 50 Prozent von Kanadas borealen Wäldern unter Schutz gestellt werden müssten. Nur so könne dieser sich wieder vollständig erholen und seine ökologischen Funktionen gewährleisten.
Was macht den kanadischen borealen Wald so schützenswert?
Erhaltung der Biodiversität:
Der boreale Wald Kanadas beherbergt eine eindrucksvolle Biodiversität. Er beheimatet unter anderem die Hälfte der kanadischen Vogelpopulationen, sowie Wölfe, Bären, Luchse und bedrohte Spezies wie den Vielfrass und die Wald-Karibus. Letztere stellen dabei eine typische Tierart des borealen Waldes dar. Sie benötigen bis zu 9000 km2 unberührtes Gebiet um überleben zu können und verfügen über eine niedrige Toleranz gegenüber menschlichen Aktivitäten wie Holzfällerstrassen.
Schutz der Rechte indigener Völker:
Kanada ist die Heimat von mehr als 600 so genannten First Nations. Ein Grossteil dieser indigenen Gemeinschaften haben traditionelle Gebiete, wo sie Entscheidungs-Autorität ausüben. Sie haben das Recht auf Aktivitäten wie Jagen, Fischen und Arzneimittel-Sammeln. Sie wurden jedoch historisch bedingt von Entscheidungen, welche ihre Ländereien betreffen, sowie von den mit genereller Entwicklung verbundenen wirtschaftlichen und sonstigen Vorteilen ausgeschlossen.
Der Erhalt gesunder Ökosysteme ist für die indigenen Bewohner von Kanadas borealen Wäldern existenziell. Die industrielle Abholzung hat immensen Einfluss auf ihre Jagd-, Fang- und Sammelgebiete — insbesondere wenn dabei Herbizide verwendet werden, welche die Wasserqualität bedrohen.
Abholzungsaktivitäten führen oft auch zur Zerstörung von Denkmälern, welche sich durch hohe kulturelle und traditionelle Wert auszeichnen.
Klimaschutz
Intakte boreale Wälder spielen eine zentrale Rolle in der Eindämmung des globalen Klimawandels, weil sie über eine hohe Kohlendioxidspeicherkapazität verfügen. Das boreale Gebiet Kanadas enthält geschätzte 208 Milliarden Tonnen Kohlendioxid — eine der weltweit höchsten Mengen. Studien haben gezeigt, dass die alten Gebiete des borealen Waldes zudem aktive Bodensenken sind, welche seit Hunderten von Jahren Kohlendioxid aus der Atmosphäre erfassen und speichern.
Das Problem:
Resolute Forest Products
Resolute ist weltweit eines der grössten Unternehmen in der Holzindustrie. Es verkauft in beinahe 90 Ländern ein breites Sortiment von Produkten. Der Konzern besitzt und führt über 40 Faser- und Papierfabriken, Holzprodukte-Anlagen in den USA, in Kanada und Südkorea sowie Stromerzeugungsanlagen in Kanada.
Der Konzern holzt in Kanada ohne die Zustimmung der betroffenen indigenen Gemeinschaften enorme Teile des verbleibenden Urwaldes ab und erhöht die Gefahr für vom Aussterben bedrohten Tierarten wie der Wald-Karibus.
Resolute selbst kommuniziert hingegen fleissig über ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen im borealen Wald. Unter anderem beruft der Konzern sich auf ein Abkommen zum verstärkten Schutz des borealen Waldes in Kanada und dessen bedrohte Tierarten wie das Karibu. Greenpeace war eine der Hauptvermittlerinnen dieses Vertragwerkes, zog sich im Dezember 2012 jedoch aufgrund von fehlenden handfesten Ergebnissen zurück. Daraufhin verliess auch Canopy, eine weitere Nonprofit-Organisation (NPO), das Abkommen. Die restlichen sieben unterzeichnenden NPO brachen im Mai 2013 den Dialog mit Resolute ab, weil das Unternehmen sich sträubt, effektive Massnahmen zu ergreifen, die über Gespräche hinaus gehen. Resolute gaukelt der Öffentlichkeit ein umweltbewusstes Image vor, was einen klarer Fall von Greenwashing darstellt.
Resolute muss zur Verantwortung gezogen werden.
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Resolute operiert im kritischen Lebensraum von Karibu Herden, welche vom Aussterben bedroht sind. Diese Lebensräume benötigen unmittelbaren Schutz.
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Die Alma Papierfabrik, welche Resolutes top “Öko”-Papierlinie Align produziert, bezieht ihre Holzfasern aus dem bedrohten Waldgebiet Montagnes Blanches in Quebec, das Zuhause der verbleibenden gefährdeten Karibu-Herden in der Provinz. Align “Öko”-Papier enthält – anders als deklariert – nicht einmal rezyklierte Fasern.
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Resolute ist ohne das Einverständnis der betroffenen Einheimischen in kulturell wertvollen Wäldern tätig. Das indigene Kommittee “Grand Council of Crees” hat deshalb mit Erfolg eine internationale FSC Beschwerde gegen Resolute eingereicht.
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Laut Angaben der Regierung ist Resolute jenes Abholzungsunternehmen in Quebec, welches im letzten Jahrzehnt die meisten Vorschriften gebrochen hat. Wegen Verstössen gegen forstwirtschaftliche Rechtsvorschriften und Regulierungen hat Resolute bisher über 1.3. Millionen Dollar an Bussgelder bezahlen müssen.
Wir fordern von Resolute Forest Products, dass der Konzern
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sich zu einer zeitgebundenen, wissenschaftlich fundierten Naturschutzplanung in den gefährdeten Waldgebieten verpflichtet (insbesondere in den Montagnes Blanches in Quebec und im Karibu-Wald in Ontario), und in diesem Prozess
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mit Greenpeace Kanada und weiteren Nichtregierungsorganisationen zusammen arbeitet,
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die freie, vorausgehende und informierte Zustimmung (FPIC – Free Prior Informed Consent) der betroffenen indigenen Völker respektiert,
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anstrebt, die suspendierten und beendeten FSC Zertifikate in diesen Gebieten wiederzuerlangen.
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die SLAPP-Klage (Strategic Lawsuit against Public Participation) auf 7 Millionen kanadische Dollar gegen Greenpeace Kanada zurückzieht,
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und laufende Auseinandersetzungen mit indigenen Gemeinschaften unter Berücksichtigung der freien, vorausgehenden und informierten Zustimmung löst.