Der Regenwald der Demokratischen Republik Kongo ist das grüne Herz Afrikas. Ohne wirkungsvollen Schutz aber ist der gut 86 Millionen Hektar grosse Urwald in Gefahr.
Trotz eines von der Weltbank eingeführten und gesetzlich verankerten Moratoriums werden von der Zentralregierung laufend Holzeinschlagskonzessionen vergeben. Im Forstsektor herrscht Chaos und Intransparenz. Für den schnellen Profit werden die Wälder regelrecht geplündert, und zwar meist widerrechtlich. In den Konzessionsgebieten herrschen oft Konflikte mit der lokalen Waldbevölkerung, deren Rechte mit Füssen getreten werden.
Der Regenwald des Kongobeckens ist der Zweitgrösste der Welt. Rund 40 Mio. Bürger der Demokratischen Republik Kongo, darunter indigene Völker wie Pygmäengemeinschaften, sind davon abhängig, dass die Regenwälder sie mit Nahrung, Medizin, Energie und Baumaterialien versorgen. Er ist der letzte intakte Lebensraum für eine Fülle von teils seltenen Tierarten wie die Bonobo-Menschenaffen. Da gegenwärtig nur knapp zehn Prozent der Regenwälder im Kongobecken offiziell geschützt sind, droht die weitere Plünderung. Die Wälder spielen nicht zuletzt auch für die Stabilisierung des weltweiten Klimas eine herausragende Rolle, da sie acht Prozent des global in Wäldern vorhanden Kohlenstoffes speichern.
Greenpeace fordert einen Stopp der industriellen Abholzung in intakten Urwaldgebieten. Das Moratorium auf Holzeinschlagskonzessionen muss solange verlängert werden, bis ein Landnutzungsplan unter Miteinbezug der lokalen Bevölkerung entwickelt und funktionsfähige Regierungs- und Kontrollstrukturen etabliert worden sind.