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Die Aufnahmen entstanden vor der Küste Tongas im Pazifischen Ozean. Die Buckelwale sind in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft.
Im Hintergrund können Sie die Gesänge der Buckelwale hören, die die Walforscherin Nan Hauser auf den neuseeländischen Cookinseln eingefangen hat.
Der Buckelwal (lat. Megaptera novaeangliae) ist blauschwarz bis schwarz gefärbt und ein Vertreter der Furchenwale. Der Name Megaptera (großer Flügel) ist auf seine großen Brustflossen oder Flipper zurückzuführen. Weibliche Buckelwale sind etwas größer als die Männchen und erreichen bis zu 16 Meter Körperlänge. Charakteristisch ist das namensgebende Tauchverhalten, bei dem die Tiere vor dem Abtauchen einen Buckel bilden. Buckelwale haben sehr lange Flipper, die bis zu einem Drittel der gesamten Körperlänge ausmachen können. Die Rückenfinne dagegen ist sehr klein. Die Schwanzfluke wiederum ist groß und tief eingekerbt. Aufgrund der individuellen Ausprägung der Fluken lassen sich die einzelnen Buckelwale genau identifizieren.
Bekannt sind die Buckelwale wegen ihrer wilden Luftsprünge und ihrer einzigartigen Gesänge. Männliche Buckelwale singen am längsten und vielfältigsten im gesamten Tierreich. Die Lieder sind komplexe Serien aus Pfiffen, Winseln, Schreien, Rufen, Grunzen und Klagen, die in Verse oder Themen eingeteilt sind und in einer bestimmten Reihenfolge gesungen werden. Sie können bis zu einer halben Stunde dauern. Buckelwal-Männchen eines Gebietes singen das gleiche Lied, welches sich im Laufe der Zeit verändern kann. Vermutlich stellen die Lieder einen Wettbewerb unter den Männchen dar, um den Weibchen zu gefallen: Der beste Sänger ist demnach der attraktivste Partner.
Die bis zu 30 Tonnen schweren Buckelwale leben in allen Weltmeeren. Ihre Sommerquartiere sind die Polarmeere, die Winterquartiere tropische und subtropische Gewässer. Hauptsächlich halten sich die Tiere in Flachmeerzonen auf, tiefere Meeresgebiete durchqueren sie nur auf ihren Wanderungen zwischen den Sommer- und Wintergebieten. Bei ihren Wanderungen können die Wale tausende von Kilometern zurückgelegen. Durch die intensive Jagd gingen die weltweiten Bestände bedrohlich zurück und von den ehemals vielen hunderttausend Tieren sind auf der nördlichen Erdhalbkugel weniger als Zehntausend übrig geblieben.
Die Nahrung der Buckelwale besteht vor allem aus Krill und zu einem geringen Teil aus Fischen. Buckelwale fressen nur in ihren Sommerquartieren, im Winter zehren sie von ihren Fettreserven. Ihre Nahrung finden die Wale nahe der Oberfläche bis in 50 Meter Wassertiefe.
Buckelwale haben in einigen Gebieten eine besondere Jagdmethode entwickelt: Dabei tauchen sie unter einen Fischschwarm und umkreisen ihn, gleichzeitig lassen sie Luftbläschen aus ihrem Blasloch entweichen. Die aufsteigenden Bläschen bilden eine Art Vorhang, aus dem es kein Entkommen gibt. Mit aufgesperrtem Maul schwimmen die Buckelwale an die Oberfläche und können so ihre Nahrung konzentriert aufnehmen. Es kommt vor, dass sich mehrere Wale zusammenschließen und ihren Beutefang aufeinander abstimmen.
Buckelwale leben meist allein oder finden sich hin und wieder in kleinen Schulen von zwei bis neun Tieren zusammen. Kühe mit Neugeborenen werden oft von einem Bullen begleitet, der sie gegen andere zudringliche Wale verteidigt. In den Nahrungsgründen treffen alljährlich Gruppen von mehreren Tieren zusammen, die dann oft gemeinsam jagen. Die Zusammensetzung dieser Gruppen kann über Jahre hinweg gleich bleiben.
Während der Fortpflanzungszeit kommt es teilweise zu sehr aggressivem Verhalten der männlichen Tiere untereinander. Dabei bedrohen sie sich mit geöffnetem Maul, rammen sich und drängen sich gegenseitig ab. Verletzungen, die bei diesen Kämpfen entstehen, sind meist oberflächlich, hinterlassen aber deutliche Narben auf der Haut der Tiere. Die Tragzeit der Weibchen beträgt etwa zwölf Monate. Die Walkälber sind bei der Geburt etwa vier Meter lang und bleiben für mindestens ein Jahr bei der Mutter, wobei die Säugezeit die ersten sechs bis zehn Monate umfasst. Danach schließen sich die Jungtiere einer anderen Gruppe an oder machen sich allein auf den Weg.