Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat die Weltmeere in große Fisch-Fanggebiete unterteilt. Ihre Nummern finden Konsumenten auf den Fischprodukten wieder. Doch was bedeuten sie?
Die FAO unterscheidet insgesamt neunzehn große Fanggebiete und hat diesen weltweit gültige Bezeichnungen und Nummerierungen zugeordnet, so ist zB. der Nordostatlantik als Fangzone 27 benannt. Laut EU-Gesetzgebung müssen auf Fisch- und Meeresfrüchte-Produkten in der EU diese FAO-Fanggebiete eindeutig ausgewiesen sein – mit Ausnahme von verarbeiteten Fischerzeugnissen wie panierte Fischstäbchen, Schlemmerfilets, Konserven, Fischsalaten etc.
Nun kommen aber die Fischarten in diesen großen Fanggebieten in unterschiedlichen Beständen vor. So unterscheidet man zum Beispiel beim Kabeljau im Nordostatlantik (FAO 27) dreizehn unterschiedliche Bestände, deren Gesundheitszustände sehr unterschiedlich sind und mit unterschiedlichen Fangmethoden befischt werden. Will man die Nachhaltigkeit von einzelnen Fischereien bzw. Beständen beurteilen, muss man daher die sogenannten Sub-Fanggebieten kennen.
Genau das tut Greenpeace bei der Erarbeitung des Fisch-Ratgebers. Rund 50 Arten, aufgeteilt in über 300 Bestände/Fischereien und Aquakulturen wurden für die aktuelle Version einzeln bewertet. So erhalten Konsumenten eine Übersicht, welche Fischereien sie lieber meiden sollten und welche eher noch zu empfehlen sind. Diese differenzierte und etwas komplizierte Betrachtung ist notwendig, denn die Fischerei ist weltweit in einer Krise. Wir alle müssen beim Fischeinkauf bewusst hinschauen!
Die Sub-Fanggebiete sind je nach Ozean von verschiedenen Institutionen festgelegt worden. So gibt zum Beispiel der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) die Einteilung für den Nordostatlantik vor. Für einige Meeresregionen wie den Mittleren Westpazifik (FAO 77) gibt es jedoch noch keine offiziellen Sub-Fanggebiete.
Freiwillig kann vom Hersteller solch eine genauere Fanggebietsbezeichnung vorgenommen werden, was erst eine eindeutige Herkunftsbestimmung des Fisches möglich macht.
Im Sinne der eindeutigen Konsumenteninformation fordert Greenpeace schon seit langem, dass genauere Angaben zur Herkunft des Fisches (lateinischer Artname, Sub-Fanggebiet und Fangmethode) verpflichtend werden.