Ohne Fukushima hätte sich die Schweizer Politik keinen Atomausstieg verordnet. Um diese Energie zu 100% erneuerbar, bezahlbar und sicher mit einheimischen Ressourcen produzieren zu können, muss die Stromverschwendung gestoppt werden.
Nach der Atomreaktorkatastrophe von Fukushima hat der Bundesrat in 2011 den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Es ist jedoch zweifelhaft, ob mit den vorgeschlagenen Massnahmen der Energiestrategie 2050 der Ausstieg aus der Atomkraft und eine Energiewende, die nicht zu noch mehr Umweltbelastungen führt, zu schaffen ist. Es hapert vor allem an einer konsequenten Effizienzpolitik, mit deren Hilfe sich der Stromverbrauch senken lässt.
In der Schweiz ist in den letzten 30 Jahren der Stromverbrauch um ein Drittel angestiegen, gleichzeitig ist der Strom real um ein Drittel günstiger geworden. Strom ist scheinbar billig und unbegrenzt verfügbar. Doch das Bild trügt, denn unser Verhalten geht auf Kosten zukünftiger Generationen.
Steigender Stromverbrauch ist kein Naturgesetz
Machen wir weiter wie bisher, steigt der Stromverbrauch bis 2035 um 25% von heute 60 Terawattstunden (TWh) auf 75 TWh. Nur wenn Strom sowohl zu Hause als auch im Büro und in der (industriellen) Produktion effizient genutzt wird ist eine einheimische, erneuerbare und sichere Stromversorgung zu schaffen! Genau dafür existiert ein gewaltiges Potenzial.
Die billigste und umweltfreundlichste Art von Strom ist diejenige, die gar nicht hergestellt und gebraucht wird. Heutzutage verpuffen rund 40% des produzierten Stroms ungenutzt – sie werden einfach verschwendet. Das gut realisierbare Sparpotenzial beträgt bis 2035 pro Jahr rund 19 Terawattstunden. Dies entspricht vier Fünftel des Stroms, den alle Schweizer AKWs jährlich produzieren.