Novartis, Ciba und Syngenta sowie die französischen Behörden haben das von Greenpeace gestellte Ultimatum zur Elsässer Deponie Le Letten verstreichen lassen, ohne den gefährlichen Chemiemüll unter freiem Himmel im Wald zu entsorgen. Greenpeace-Aktivisten haben deshalb einen Teil des Giftmülls nach Colmar geschafft und heute um 9.00 Uhr bei der verantwortlichen Präfektur des Départements du Haut-Rhin abgeladen. Greenpeace gibt dem zuständigen Präfekten bis 12.00 Uhr Zeit, endlich seine Verantwortung wahrzunehmen.
COLMAR (F) / Zürich.
UPDATE 11.00 Uhr: Präfekt lehnt Chemiemüll-Verantwortung ab – jetzt geht’s zu Novartis nach Basel.
Die französischen Behörden waren nicht bereit, ihrer behördlichen Verantwortung nachzukommen. Sie nehmen – wie die Basler Chemie auch – in Kauf, dass sich bei der Deponie Le Letten weiterhin Mensch und Tier vergiften können. Dieser Verantwortungslosigkeit kann nicht tatenlos zugeschaut werden. Greenpeace erwägt deshalb, rechtliche Schritte gegen die französischen Behörden einzuleiten.
Update 13.00 Uhr: Greenpeace ist über den Zoll und bringt den Chemiemüll nach 45 Jahren wieder nach Basel zurück.
Die Greenpeace AktivistInnen sind jetzt über die Grenze und steuern mit dem Giftmüllfass aus Le Letten den Novartis-Hauptsitz an. Nachdem der Giftmüll vor über 45 Jahren von der Basler chemischen Industrie über die grüne Grenze ins Ausland gefahren und in der wilden Deponie Le Letten abgeladen wurde, bringt Greenpeace den toxischen Chemiemüll nach 45 Jahren wieder nach Basel zurück. Voraussichtlich gegen 13.45 Uhr wird Greenpeace beim Hauptsitz von Novartis International an der Porte 10 an der Hüningerstrasse in Basel eintreffen.
Update 16.00 Uhr: Fehlender Verantwortungssinn von Novartis zwingt Behörden zum Handeln
Greenpeace-AktivistInnen hatten sich nach dem Grenzübertritt bis auf 200 Meter an den Novartis Hauptsitz genähert. Der Zoll schaltete sich allerdings nochmals ein und verhinderte die Übergabe der Giftmüllfässer an Novartis. Die Giftfässer, deren Inhalt bei der Elsässer Chemiemülldeponie Le Letten während Jahren unter freiem Himmel lag, wurde schliesslich beschlagnahmt. Der Giftmüll wird vom Amt für Umwelt und Energie (AuE, Basel-Stadt) einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. Damit sind die wiederholten Beteuerungen der Basler Chemie widerlegt, dass keine akute Gefahr vom Chemiemüll aus Le Letten ausgeht. Greenpeace fordert von der Basler Chemie die Totalsanierung der wilden Chemiemülldeponien in der Region Basel. In diesem Sinne wird sie morgen an der Novartis-Generalversammlung intervenieren und Daniel Vasella an seine Verantwortung erinnern.