In der nordfranzösischen Hafenstadt Le Havre hat eine Spezialeinheit der Polizei einen Greenpeace-Protest gegen einen Atom-Transport beendet. Rund 20 Aktivisten hatten seit Mittwochabend die Beladung eines Frachters verhindert, der 450 Tonnen Nuklearabfälle nach Russland bringen sollte. Sie hatten dazu einen Kran besetzt, um die Verladung der 45 Container des französischen Atomkonzerns Areva zu verhindern.
Le Havre/Zürich. Unter den rund 20 Aktivisten befinden sich auch drei Aktivisten von Greenpeace Schweiz. Dies mit gutem Grund: Wie Greenpeace Schweiz im vergangenen Jahr anlässlich einer Besichtigung der Anreicherungsanlage der Firma URENCO in Almelo/Holland in Erfahrung bringen konnte, schliessen auch schweizerische Atomkraftwerk-Betreiber regelmässig Verträge ab. Diese beinhalten die Abschiebung des als Atommüll zu bezeichnenden abgereicherten Urans nach Russland. Es ist darum nicht auszuschliessen, dass beim aktuellen Transport auch Atommaterialien beteiligt sind, für welche schweizerische AKW-Betreiber verantwortlich sind.