Drei Boote mit Greenpeace-AktivistInnen sind heute vor dem «Hongkong Convention and Exhibition Center» aufgetaucht, wo die Welthandelsorganisation (WTO) diese Woche tagt. Die AktivistInnen projizierten die Forderung «Stop Toxic Trade» («Stoppt den Gift-Handel») auf das Konferenz-Gebäude. Eine andere Projektion zeigte ein von Elektroschrott und PVC-Kabeln umgebenes Kind. Dies zeigt das wahre Gesicht des Freihandels.
Hong Kong/Zürich. Bei den Verhandlungen der
sechsten WTO-Ministerkonferenz, die gestern begann, werden die
Regierungen im Rahmen von NAMA (non-agricultural market access)
über weitere Liberalisierungsschritte im Bereich der industriellen
Güter diskutieren.
«Die WTO-Vertreter können die Kehrseite des
Freihandels kaum ignorieren, denn sie haben sie selbst mit
geschaffen», sagt Edward Chan, Chemieexperte von Greenpeace China,
von einem der Boote im Victoria Hafen von Hong Kong. «Schlecht
bezahlte Arbeiter in Entwicklungsländern wie China zerlegen unter
entsetzlichen Bedingungen meist per Hand alte Elektrogeräte. Das
ist das wahre Gesicht des Freihandels.»
Greenpeace fordert von den Delegierten der WTO,
die NAMA-Verhandlungen zu stoppen, um weiteren Schaden für arme
Menschen und die Umwelt abzuwenden. Greenpeace stellt auch das
bestehende Welthandelssystem als ganzes in Frage. Nach Überzeugung
von Greenpeace muss das globale Handelssystem grundlegend neu
geordnet werden. Gleichheit und Umweltschutz müssen dann einen
zentralen Platz einnehmen.