Aus Protest gegen den Umgang der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) mit den Folgen des Atomunfalls von Tschernobyl haben heute früh rund 30 Greenpeace-Aktivisten zwei radioaktive Bodenproben aus der Umgebung des Unglücksreaktors zum Hauptsitz der Behörde in Wien gebracht. Die Proben stammen aus einem öffentlich zugänglichen, rund 50 km vom Unglücksreaktor entfernten Waldstück. Um jegliche Gefährdung während des Transports und bei der Übergabe auszuschliessen, werden die Proben durch einen 200 kg schweren Betoncontainer mit Bleiummantelung geschützt.


© Knoth / Greenpeace

Zürich/Wien. «Die IAEO darf nicht länger die Unfallfolgen von Tschernobyl verharmlosen und muss sofort damit aufhören, den weiteren Ausbau der Atomenergie zu forcieren» ,fordert Greenpeace-Energieexperte Jan Haverkamp. «Die IAEO geht von viel zu wenigen Opfern der Katastrophe aus. Zudem hat sie mehrmals empfohlen, wieder Menschen in den hoch belasteten Gebieten ausserhalb der 30km-Sperrzone anzusiedeln.»