Schweiz muss als Antarktis-Schützerin Druck auf Japan machen
Die Schweiz hat 1990 den
Antarktis-Vertrag ratifiziert. Greenpeace Schweiz erinnerte das EDA
deshalb an seine Pflichten und forderte es auf, der japanischen
Regierung die Bedeutung der Antarktis und ihrer Tierwelt klar zu
machen. Tokio muss das Fabrikschiff «Nisshin Maru» sowie die ganze
Walfangflotte sofort aus der Antarktis abziehen. Greenpeace bot
mehrfach an, das beschädigte Mutterschiff abzuschleppen. Das
Greenpeace-Schiff «MY Esperanza» ist seit dem Wochenende in
unmittelbarer Nähe. Japan lehnte bisher aber jede Hilfe
ab.
Zürich/Bern. Kein einziges Schiff der
japanischen Walfangflotte ist in der Eisklasse aufgelistet. Das
heisst, dass sie nicht für eine Fahrt durch Packeis geeignet sind.
Zudem ist das Auftanken im Weltpark Antarktis gemäss Seerecht nicht
erlaubt. Es ist skandalös, dass Japan das Risiko einer
Umweltkatastrophe in Kauf nimmt. Diese Flotte schlachtet Jahr für
Jahr im Walschutzgebiet nicht nur knapp tausend Wale ab, sie ist
gleichzeitig eine tickende Zeitbombe für den unberührten Lebensraum
Antarktis!
Die Schiffe befinden sich in der Ross-See, in
der sich derzeit die Eisschollen immer mehr in Richtung der
Walfänger ausbreiten. Dies könnte zu einer riesigen Öl- und
Chemiekatastrophe führen und unter anderem eine nahe gelegene
Kolonie der seltenen Adelie-Pinguine bedrohen. Greenpeace fordert
Japan auf, seine Schiffe umgehend aus der Antarktis abzuziehen.