Greenpeace-Atomfachmann Leo Scherer sagt dazu: «Dieser Fall wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die problematische Seite jeder atomtechnischen Anlage: die Erzeugung und Freisetzung von schädlicher Radioaktivität. Seit je verseuchen Atomanlagen weltweit und auch in der Schweiz mit Tritium die Umwelt.


Tritium ist ein besonders problematisches radioaktives Gift.

Die geplante Tritium-Abgabe ist beträchtlich: Innert drei bis vier Wochen will das PSI 100 Mal soviel Tritium in die Aare leiten wie im Normalbetrieb während eines ganzen Jahres. Um solch grosse Mengen tritiumverseuchtes Wasser zurückzuhalten, wären teure dichte Lagertanks mit grossen Fassungsvermögen nötig. Solche fehlen nicht nur beim PSI, sondern auch bei allen Atomkraftwerken. Dabei belasten Druckwasser-Reaktoren (Beznau und Gösgen) die Aare noch viel stärker: Sie geben im Normalbetrieb jedes Jahr routinemässig viermal soviel Tritium in den Fluss ab wie das PSI jetzt ausserordentlicherweise einleiten will.

Tritium ist ein besonders problematisches radioaktives Gift. Es wird als Wasser von jedem Lebewesen in den Körper aufgenommen und entfaltet dort seine schädliche Wirkung. Vieles ist noch unbekannt. Eine im Juni 2007 von Greenpeace Kanada veröffentliche Studie zeigt jedoch auf, dass die Schädlichkeit von Tritium deutlich grösser sein dürfte als bis anhin offiziell angenommen.»

Tritium Hazard Report: Pollution and Radiation Risk from Canadian Nuclear Facilities

Questions and Answers about Tritium