Am 3. September hatte das Bundesamt für Umwelt BAFU drei Freisetzungsprojekte der Universität Zürich und der ETH Zürich mit Gentech-Pflanzen bewilligt. Greenpeace und andere Umwelt- und Bauernverbände kritisieren diesen Entscheid scharf, da er gegen das Gentechnikgesetz verstösst. Auf das entsprechende Schreiben mit detailliert ausgeführten Kritikpunkten vom 25. September 2007 hat das BAFU bis heute nicht reagiert.
Zürich. In der Nachrichtensendung 10vor10 des
Schweizer Fernsehens vom 1. November 2007 rügt nun der deutsche
Rechtsexperte Christoph Palme die Bewilligung: Gemäss seiner
Einschätzung verstösst die Bewilligung des BAFU gegen das Schweizer
Recht. Rechtswidrig sei insbesondere, dass nicht genügend
Sicherheitsexperimente in Gewächshäusern durchgeführt worden
sind.
Greenpeace hat BAFU-Direktor Bruno Oberle heute nochmals
schriftlich aufgefordert, den Kritikbrief endlich zu beantworten.
Zudem erwarten wir vom BAFU, dass es die Freisetzungs-Bewilligungen
rückgängig macht. Im März sollen die Gentech-Experimente auf dem
Feld nämlich bereits starten.
«Umstrtittener
Freilandversuch mit Genpflanzen» Beitrag SF1,
10vor10 // 1/11/07
«Aufforderung zur
Wiedererwägung»Greenpeace Pressemeldung vom
25. September 2007
Update 5/11/07: BAFU verspricht
Kritikpunkte zu prüfen
Nachdem Greenpeace das Bundesamt für Umwelt
BAFU nochmals aufgefordert hat, auf die Kritik an den
Gentech-Bewilligungen endlich zu reagieren, ist heute eine Antwort
eingetroffen. Darin verspricht BAFU-Direktor Bruno Oberle, die
«Überlegungen» im Rahmen des laufenden Verfahrens zu prüfen. Noch
sind in Pully/VD, einem der beiden Versuchsstandorte, Beschwerden
hängig. Zudem erwartet das BAFU bis Ende Jahr von den
Gentech-Forschern zusätzliche Daten.
Weitere Informationen: Marianne Künzle,
Greenpeace-Genschutz-Kampagne,
079 410 76 48 oder
marianne.kuenzle(at)ch.greenpeace.org