Heute inspizierten wir in einem Fünfer-Team den «Forest Wall», das ist der Waldrand jenseits der Palmölplantagen, etwa 5 km von unserem Camp entfernt. Um dort hinzugelangen müssen wir zuerst ein Entwässerungskanal überqueren, am Sicherheitsposten der Palmölfirma vorbeigehen, 5 Kilometer durch eine trostlose Landschaft, die an Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs erinnert: durchwühlte Erde, Baumstrünke, verkohlte Reste von Vegetation, Wassergräben, Sandsäcke, planierte Dreckstrassen. Ok, keine Leichen, keine Aasgeier, kein Fahrzeugwracks. Dafür aber dergleichen auf Dutzenden von Kilometern.
Heute inspizierten wir in einem Fünfer-Team den «Forest Wall», das ist der Waldrand jenseits der Palmölplantagen, etwa 5 km von unserem Camp entfernt. Um dort hinzugelangen müssen wir zuerst ein Entwässerungskanal überqueren, am Sicherheitsposten der Palmölfirma vorbeigehen, 5 Kilometer durch eine trostlose Landschaft, die an Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs erinnert: durchwühlte Erde, Baumstrünke, verkohlte Reste von Vegetation, Wassergräben, Sandsäcke, planierte Dreckstrassen. Ok, keine Leichen, keine Aasgeier, kein Fahrzeugwracks. Dafür aber dergleichen auf Dutzenden von Kilometern.
Der Waldrand verschiebt sich immer weiter einwärts. Selbst in den 6 Wochen, seitdem es das Forest Defender Camp gibt, sind die Veränderungen, bzw. die Zerstörungen sichtbar. Der Banner, den wir Mitte Oktober über einer Forststrasse aufhängten, war auf einer Seite aus der Verankerung zwischen den Bäumen gerissen und flatterte im Wind. Eine genauere Untersuchung bestätigte den Verdacht, dass da Menschenhände mitgeholfen haben.
Der Wald ist wie ein Apfelstrudel in Vierecke von Entwässerungskanälen zerschnitten, die den Grundwasserspiegel senken und den Bäumen das Wasser entziehen, damit sie verdursten. Sind die Kanäle in den Wald erstmals gebaggert und die Strassen planiert, kommen die Holzfällertrupps und «ernten» nacheinenander die wertvollen Hölzer in jedem Waldviereck (es sind nur ein paar pro Hektar). Die restlichen vertrockneten Bäume werden dann angezündet. Danach kommt der Traktor oder der Bagger zum Einsatz und versorgt das verkohlte Baummaterial so unter der Erde, dass die Palmen gepflanzt werden können.
Wir gingen in eine der Units, wo die Holzfäller aktiv sind. Doch sie sahen uns und stoppten ihre Arbeit. Sie wissen genau, dass das, was sie machen, illegal ist. So konnten wir uns zumindest die Spuren ihres Wirkens, die Schneisen und die Reste der Urwaldriesen, anschauen.
Es war nur noch ein kleines Stück intakten Waldes übrig. Leider wird auch das in wenigen Tagen zerstört sein.
Zum Schluss noch eine Notiz zum gestrigen Besuch der Distriktregierung: Der Vertreter Rizal Purmono hat heute ein Interview im Radio gegeben und dabei die Präsenz von Greenpeace als sehr hilfreich für die Region eingestuft, die Forderungen des Dorfes Kuala Cenaku als berechtigt und die Palmölplantagen der Duta Palma als illegal bezeichnet. Echte Einsicht oder opportunistisches Geschwätz? Wir werden sehen.
Selamat pagi, termana saya, anak perembuan saya,
Christian