Greenpeace veröffentlicht heute den neuen Report «Klimaschutz unter den Rädern – Wie die Autoindustrie die Klimapolitik torpediert». Der Bericht zeigt chronologisch auf, wie die europäische Autoindustrie in den letzten 17 Jahren weitgehende Fortschritte zugunsten effizienter Fahrzeuge immer wieder torpediert und blockiert hat.
Der Report erläutert, wie die Autoindustrie konsequent die «3 D»-Strategie anwendet:
1. Sie spielt die Notwendigkeit zu Handeln stets herunter (Deny)
2. Sie forciert freiwillige Abkommen um Gesetzgebungsmassnahmen zur Reduzierung der Emissionen zu verzögern (Delay);
3. Sie versucht politische Konzepte einzuführen welche die Automobilindustrie begünstigen (Dominate).
» Download Greenpeace-Report «Klimaschutz unter den Rädern» (1.5mb)
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Ausserdem betreibt sie ein aggressives Marketing für «Öko-Modelle» und «Öko-Versionen» traditioneller Modelle. Dies ist eine Verschleierungstaktik, um damit immer schwerere und stärkere Autos zu produzieren.
Die EU und die Schweiz diskutieren im Rahmen der Klima- und Energiepolitik Verbrauchsvorschriften für die Neuwagenflotte. Seit 1996 bestehen freiwillige Vereinbarungen mit der Autoindustrie, die niemals eingehalten wurden. Nun besteht die Gefahr, dass der Klimaschutz ein weiteres Mal unter die Räder kommt.
Die Auseinandersetzung mit verpflichtenden Emissionsvorschriften dürfte für die EU bereits Ende 2008 abgeschlossen sein. Der definitive Ausgang in Brüssel hat Auswirkungen auf die Schweiz, denn das Parlament hat bereits im letzten Jahr beschlossen, dass sich die inländischen Effizienzvorschriften ab 2012 an der EU orientieren müssen.
Cyrill Studer, Verkehrscampaigner bei Greenpeace Schweiz, sagt dazu: «Selbst wenn die ewiggestrigen Klimaschutzverhinderer in Brüssel obsiegen und das 2012-Ziel (1) verwässert wird, steht der Schweiz ein ambitiöser Weg bevor. Ausgehend vom letztjährigen durchschnittlichen Verbrauch (2) müsste der Verbrauch in Zukunft jährlich um 6% zurückgehen, um das zur Zeit diskutierte 2012-Ziel zu erreichen. Mit den bisher geplanten Massnahmen ist das unmöglich. Der Bundesrat muss zusätzliche, verpflichtende Instrumente bestimmen, damit die Effizienzziele zeitgleich mit der EU erreicht werden können.»
Kontakt:
Cyrill Studer, Klima- und Verkehrskampagne Greenpeace Schweiz 044 447 41 13
Natalie Favre, Pressesprecherin Greenpeace Schweiz 044 447 41 54
(1) durchschnittlich 130 g CO2/km (ca. 5.4l/ 100km)
(2) (7.43 l)